Migräne ist eine neurologische Erkrankung, eine Art Fehlfunktion im Nervensystem, die zu wiederkehrenden, starken Kopfschmerzattacken führt, oftmals bis zu dreimal pro Monat. Während der Anfälle kommt es vorübergehend zu komplizierten Veränderungen im Gehirn. Die genauen Ursachen sind bislang unbekannt, die Forscher nehmen an, dass es unterschiedliche Auslöser, sogenannte Trigger gibt.

Einig sind sich die Wissenschafter, dass eine Störung im System der hirneigenen Botenstoffe, der sogenannten Transmitter, eine wichtige Rolle spielt. Hirnzellen selbst können keinen Schmerz wahrnehmen, Hirnhaut und Blutgefäße aber schon.

Etwa jeder Zehnte leidet in den Industrieländern an Migräne, die Erkrankung schlägt häufig im Alter von 25 bis 45 zu, bei Frauen doppelt so oft wie bei Männern. Kopfschmerz ist bei Migräne nicht das einzige Symptom, oft geht eine Attacke mit Übelkeit, Licht-, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit einher. Ein Anfall kann bis zu drei Tagen dauern. Bei etwa 15 Prozent kündigen sich Migräneattacken durch eine Aura an, das sind neurologische Ausfallssymptome wie Lichtblitze oder Flimmern für fünf bis 60 Minuten. Mit einem Kopfwehtagebuch lernen Betroffene, ihre Erkrankung bzw. die Auslöser kennen, und erleichtern damit die Diagnose. (pok, DER STANDARD, Printausgabe, 25.05.2010)