Rom - Die italienische Großbank UniCredit, Mutterkonzern der Bank Austria, führt Gespräche auf internationaler Ebene für ihre Fondsgesellschaft Pioneer. "Wir überprüfen alle Optionen, wir befinden uns aber erst in der Anfangsphase. Wichtig ist, Pioneer mehr Wert zu verleihen", sagte der Vizechef der Bank-Austria-Mutter, Sergio Ermotti, nach Angaben italienischer Medien am Dienstag.

"Wir werden nicht nur den wirtschaftlichen Aspekt, sondern auch die Qualität und die Dienstleistungen berücksichtigen, die wir den Kunden sichern können", meinte Ermotti. UniCredit will Pioneer nicht verkaufen, sondern überlegt, einen strategischen Miteigentümer an Bord zu holen. Dadurch sieht die Bank offenbar neue Wachstums- und Ertragschancen.

In Österreich sind bei Pioneer Investments Austria, vormals Capital Invest der Bank Austria, rund 140 Mitarbeiter beschäftigt. Pioneer Austria ist von Wien aus auch für den mittel- und osteuropäischen Raum zuständig. Die österreichische KAG wurde Ende 2006 umbenannt und rechtlich per Ende 2008 direkt der Pioneer Global Asset Management (PGAM) in Italien unterstellt. Die PGAM, derzeit eine 100-Prozent-Tochter der UniCredit, verwaltet mit über 2.000 Mitarbeitern ein Fondsvolumen von insgesamt 180 Mrd. Euro.

In Zusammenhang mit den UniCredit-Ergebnissen im zweiten Quartal meinte Ermotti, dass die starke Marktvolatilität es erschwere, Prognosen zu machen. "Heutzutage ist es schwierig, Prognosen zu machen. Seit mindestens 18 Monaten haben wir auf Prognosen verzichtet", meinte Ermotti. (APA)