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Gegen Mexiko zeigte sich England noch nicht WM-reif

Foto: EPA/Penny

London - Fabio Capello sieht Englands Fußballer noch nicht in WM-Form. "Ich will mehr", forderte der Italiener nach dem 3:1-Testspielsieg der "Three Lions" am Montagabend gegen Mexiko. "Wir müssen den Geist dieser Mannschaft und ihre Qualitäten wieder erwecken", erklärte der Teamchef vor der Rückkehr ins Trainingslager im steirischen Irdning.

England trat im Wembley-Stadion ohne vier Spieler von Meister Chelsea an und zeigten sich vor allem in der ersten Spielhälfte schwach. Dennoch gelang Ledley King in der 17. Minute die Führung, Peter Crouch (34.) erhöhte diese per Kopf. Mexiko scheiterte mit einer Reihe erstklassiger Chancen entweder an England-Keepers Robert Green oder der Torstange, ehe Guillermo Franco (45.+3) doch noch zuschlug. Glen Johnson (47.) gelang kurz nach dem Seitenwechsel nach einem schönen Solo aber die Entscheidung.

Sonntag in Graz gegen Japan

"Es war sehr wichtig zu wissen, wo wir physisch und mental stehen. Im Konter haben wir sehr gefährlich agiert. Aber wir können nicht nur auf Konterattacken setzen. Ich will mehr sehen", lautete das Resümee von Capello. Vor dem Startschuss zur WM sei jedenfalls noch genug Raum für Verbesserung vorhanden. Bereits am Sonntag absolviert England den nächsten Probelauf, in der Grazer UPC-Arena geht es gegen WM-Starter Japan.

Auch die Profis sahen nach der Partie gegen eine spielerisch stärkere mexikanische Elf noch Potenzial in sich schlummern. "Wir können sicher noch besser spielen, aber es ist noch Zeit für den Feinschliff", erklärte Mittelfeldmann Steven Gerrard.

Unaufgeregte Kritik

Die englischen Medien blieben nach der Leistung kritisch, aber insgesamt doch erstaunlich ruhig. The Sun urteilte "Verbesserung nötig". Von einem "schmeichelhaften Sieg" sprach der Guardian, der die Abswesenheit der Chelsea-Spieler beklagte, in ein Prä-WM-Freundschaftsspiel sollte man aber nicht zu viel hineininterpretieren. Der Independent sah in dem Spiel "mehr Fragen als Antworten", die in den verbleibenden Tagen zu klären seien. Gegen den Strom schwamm die Times, die eine "beeindruckende Vorstellung" gesehen hatte

Englisches Rätselraten herrscht zweieinhalb Wochen vor dem Startschuss zur WM-Endrunde in der Torhüterfrage. Nach Green zeigte auch der in der zweiten Spielhälfte eingetauschte Joe Hart eine solide Vorstellung. Als eigentlich als Nummer eins wurde nach einigen imposanten Vorstellungen in den vergangenen Wochen aber der gegen Mexiko geschonte David James gehandelt. Noch hat Capello also die Qual der Wahl.

Für den verletzten "Glücksbringer" David Beckham hat Capello ebenfalls noch keine Aufgabe gefunden: "Er bleibt bei uns in Südafrika. Wir müssen dort mit ihm entscheiden, was wir machen." (APA/Reuters/red)