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Abschiednehmen von Matthew Fox (links), Jorge Garcia und Evangeline Lilly.

Foto: AP/Perez

Hawaii/Wien - Die Foren sind seit Sonntagnacht hoffnungslos überladen. Ob das Ende von Lost das beste Serienfinale aller Zeiten war oder die Inselbewohner einen zu glatten Abgang lieferten, wird dort leidenschaftlich diskutiert. Filmkünstlerin Michaela Grill ist unentschlossen: Emotional hält sie das Finale für "äußerst ergiebig". Mit dem spirituell anmutenden Schluss - mehr wird hier nicht verraten! - ist sie nur halb zufrieden.

Schauspiel, Musik und Charaktere wurden großartig finalisiert, urteilt Grill. Die Botschaft gefällt ihr weniger: "Atheisten und Agnostiker haben Pech" - und das schmerzt. Der "Lost"-Sender ABC freut sich hingegen über 13,5 Millionen Zuschauer. Den Rückblick davor wollten mehr als zehn Millionen sehen.

Höchste Zugriffe

Berichte über das Lost-Finale änderten auch auf derStandard.at gewohnte Mehrheitsverhältnisse: Bis zum frühen Samstagnachmittag verzeichneten Artikel, Diashow und Umfrage die höchsten Zugriffe. Insgesamt klickten mehr als 30.000 hin, rund 300 Poster kommentierten das Finale.

ATV zeigte fünf Staffeln von "Lost". Gut möglich, dass die sechste und letzte ausfällt, weil die Quoten zuletzt nicht mehr stimmten. Nebenaspekt eines sich verändernden Medienkonsums: Fernsehjunkies brauchen Futter möglichst schnell und wollen nicht auf verspätete TV-Premieren warten.

Trauer zum Abschied

Vier Stunden weinte Grill zum Abschied ihrer Helden. Seither sucht sie in Foren nach Hinweisen zu philosophischen Auswegen - in der Hoffnung, dass der für sie unbefriedigende Schluss in bewährt offenem Stil auch anders zu lesen sei. Rat, wie ein Leben ohne Lost weitergehen soll, gibt die Serie selbst: "Remember and move on", gab einer der Inselbewohner mit. (Doris Priesching/DER STANDARD; Printausgabe, 26.5.2010)