In und um Eisenstadt kann man zurzeit Wolfgang Rauter häufig begegnen. Sein Porträt schmückt rund 200 Plakatständer, auf 300 präsentiert er sich mit Listenführer Manfred Kölly.

Foto: Wolfgang Weisgram

Eisenstadt - In und um die Landeshauptstadt hängen in hoher Zahl die Plakate eines Altbekannten: Wolfgang Rauter. Nach zehn Jahren strikter Abstinenz zieht es den langjährigen Parteichef der FPÖ zurück aufs politische Parkett. Seine Liste Burgenland (LBL) hofft auf den Einzug in den Landtag. Vom ursprünglichen Traum, vier Mandate, hat Rauter sich verabschiedet, "das halte ich nicht mehr für realistisch". Damit wird Rauter, der Listenvierte, wohl weiterhin im Hintergrund der vom früheren FPÖ-Kollegen Manfred Kölly geführten LBL bleiben.

Als nicht gerade realistisch wurde allgemein auch das Rauter'sche Konzept der Wahlkampffinanzierung empfunden. Man sprach von einem "Investment" mit "traumhaften Renditen": 20 Prozent gebe es bei zwei, 50 Prozent bei vier Mandaten. Klar, meint Rauter, dass die Sache nur mit Augenzwinkern zu verstehen sei, "wer keine Sympathie hat für uns, gibt uns auch nichts".

Im Bezirk Eisenstadt, wo Rauter seinen Schwerpunkt hat, kamen solcherart aber immerhin 20.000 Euro zusammen, "19.500, um genau zu sein". 4500 Euro wären klassische Spenden gewesen, den Rest auf 50.000 "habe ich selber ausgelegt". Damit ließen sich die Plakate auf rund 500 Ständern und ein paar Inserate bezahlen, "eine Postwurfsendung kommt noch diese Woche".

Im ganzen Burgenland rechnet die Liste mit einem Werbeaufwand von 150.000 bis höchstens 200.000 Euro. Nicht darin enthalten sind die medialen Finessen: Zuletzt der Aufruhr um die falsch gedruckten Stimmzettel. Betroffen vom Falschdruck waren zwei Kandidaten der - ja, LBL. (Wolfgang Weisgram/DER STANDARD-Printausgabe, 26.5.2010)