NKrems - 2005 war in Krems eine der bedeutendsten jungpaläolithischen Fundstätten Europas entdeckt worden: In den sogenannten "Zwillingsgräbern am Wachtberg" sind Säuglinge bestattet - das Alter der Gräber liegt bei 27.000 Jahren.

Die prähistorische Kommission der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat nun in der Stadt eine Außenstelle eingerichtet. Die "Forschungsstelle Altsteinzeit" ist in der - revitalisierten - Gozzoburg untergebracht und bildet bis zum für 2015 geplanten Abschluss der Grabungen am Wachtberg die Basis für die wissenschaftliche Arbeit. Krems und die Wachau seien ein "guter Boden" für die Archäologie, verwies Herwig Friesinger, Obmann der Kommission, auf andere Funde wie die 32.000 Jahre alte "Fanny vom Galgenberg" aus Stratzing.

Einblick in die Tätigkeit und die Erfolge der Archäologen gibt eine Ausstellung im Weinstadtmuseum: Von 27. Mai bis 21. November sind zahlreiche Objekte zu sehen, die aus der fünf Meter tiefen Lössschicht geborgen wurden. Von der 2005 entdeckten, 27.000 Jahre alten Doppelbestattung wird eine 3D-animierte Kopie präsentiert. Weiteres "Prunkstück" ist eine im November 2008 freigelegte Mammutelfenbeinlamelle - 20 Zentimeter lang, mit elf aufgemalten roten Linien, sprach Grabungsleiterin Christine Neugebauer-Maresch bei der Präsentation am Mittwoch von einem "ganz besonderen" Stück. (APA/red)