Einführungskampagne der "Presse am Sonntag": "Presse"-Chefredakteur Michael Fleischhacker.

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Noch rechnen Brigitte Zauner-Jelemensky von der Medienbehörde KommAustria und mit ihr der zuständige Beirat. Doch Otto Oberhammer, zum Beiratschef wiedergewählt, bestätigt auf Anfrage: "Die Presse" darf heuer mit mehr Presseförderung als bisher rechnen. Sie dürfte damit den größten Teil der jährlich rund 12,84 Millionen Euro bekommen.

Mit 6,65 Millionen Euro ist die "besondere Förderung zur Erhaltung der regionalen Vielfalt" der am besten dotierte Teil der Presseförderung. Sie geht an Tageszeitungen, die weder Marktführer sind, noch zu mehr als der Hälfte aus Inseraten bestehen.

"Die Zahl der Erscheinungstage spielt bei der Berechnung eine Rolle", sagt Oberhammer, früher Sektionschef im Justizministerium und ORF-Chef, dem STANDARD. Abseits eines Sockelbetrags für alle "besonders" geförderten Blätter wird Auflage mit Erscheinungstagen multipliziert. Seit 2009 bringt die Presse auch eine Sonntagsausgabe heraus. Das beschert ihr nach ersten Schätzungen knapp 90.000 Euro mehr Förderung als bisher.

2009 erhielt der STANDARD mit insgesamt 1,45 Millionen Euro noch knapp mehr Förderung als "Die Presse" mit 1,41. Das lag vor allem daran, dass sich die Vertriebsförderung pro subventionierter Zeitung eines Konzerns reduziert - bei der Styria kommt da vor der Presse die Kleine Zeitung, dann das Wirtschaftsblatt.

Der heuer höhere Anspruch der "Presse" kürzt bei gleicher Gesamtsumme die Förderungen der übrigen Zeitungen. Die "Kärntner Tageszeitung", seit 2009 nur noch mit Minderheitsanteil der SPÖ, könnte unter Verschiebungen der Förderung am meisten leiden und ein Zehntel ihrer 1,14 Millionen besondere Förderung verlieren.

Mit mehr Förderung darf das privatisierte Ex-ÖVP-Blatt Salzburger Volkszeitung rechnen - dank deutlich mehr E-Paper-Abos, hieß es. (Harald Fidler, DER STANDARD; Printausgabe, 27.5.2010)