Bild nicht mehr verfügbar.

Christian Ziege soll Arminia als neuer Trainer-Hirte zurück in die Bundesliga führen.

Foto: AP

Bielefeld - Christian Ziege soll den Krisenklub Arminia Bielefeld zurück in die Fußball-Bundesliga führen. Der Europameister von 1996 erhielt beim finanziell angeschlagenen Zweitligisten einen Zweijahresvertrag als Trainer und Spotrdirektor. 'Die aktuelle Vereinssituation macht die sportliche Planung nicht einfach, bedeutet für mich aber eine große Herausforderung und gleichzeitig auch Verantwortung', sagte der 38-Jährige bei seiner Vorstellung am Mittwoch.

'Mein Ziel ist es, dass wir auf dem Platz ehrliche Arbeit anbieten', sagte der 72-malige Nationalspieler weiter: 'Die Fans müssen das Gefühl haben, dass sich die Mannschaft 90 Minuten lang reinkniet.' Ziege tritt die Nachfolge von Thomas Gerstner, Detlev Dammeier und Frank Eulberg an, die in der abgelaufenen Saison als Trainer vergeblich versuchten, die Ostwestfalen sofort zurück in die Bundesliga zu führen.

'Man muss viel tun, kann aber auch viel bewegen', umschrieb der neue starke Mann der Arminia seine Aufgabe. Ziege, der im April sein Trainerdiplom bekam, bringt Erstliga-Erfahrung mit. Er war Co- und Interimstrainer sowie Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach. 'Mit Christian Ziege wurde ein junger, innovativer Trainer gefunden, der neben einer sehr guten Trainerausbildung über ein internationales Beziehungsgeflecht im Profi-Fußball verfügt', sagte Aufsichtsratschef Norbert Leopoldseder.

Neuer kaufmännischer Geschäftsführer wird Ralf Schnitzmeier. Der ehemalige Geschäftsführer der AWD-Arena in Hannover übernimmt den Posten des zurückgetretenen Heinz Anders. Die beiden Neuen erwartet auf der Alm eine schwierige Aufgabe. Denn der Arminia droht weiterhin der Lizenzentzug. Die Ostwestfalen sollen insgesamt 10,2 Millionen Euro für den Verbleib in der zweiten Liga benötigen.

Die Stadt Bielefeld entscheidet am Freitag über einen Kredit von 4,85 Millionen Euro. Wird er nicht gewährt, steht sogar die Insolvenz im Raum. Das Geld soll von der städtischen Beteiligungsgesellschaft BBVG aus vorübergehend nicht benötigten liquiden Mitteln zur Verfügung gestellt werden. Die SPD-Ratsfraktion sprach sich bereits mehrheitlich für den Kredit aus.

Bei einer Insolvenz wird das finanzielle Risiko der Stadt auf zusammen rund 3,6 Millionen Euro kalkuliert. Dies ergibt sich aus einer Abschätzung durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Zusätzlich soll die Sparkasse Bielefeld mit 12,3 Millionen Euro beteiligt sein. (SID)