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Schutzwall in Ratzdorf in Brandenburg am Donnerstag

Foto: AP/Matthias Rietschel

Frankfurt (Oder)/Potsdam - Das Hochwasser an der Oder im deutschen Bundesland Brandenburg nähert sich seinem Höhepunkt. Der Flutscheitel werde für Donnerstagabend erwartet, sagte der stellvertretende Sprecher des Potsdamer Innenministeriums, Wolfgang Brandt. Seit dem Abend gilt für den südlichen Abschnitt des Flusses die höchste Alarmstufe 4, bei der Deiche und Dämme überflutet werden können.

Deiche halten bisher

Das Wasser steige mittlerweile langsamer als im Laufe des Mittwochs, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Ingo Decker. Derzeit seien es zwei Zentimeter pro Stunde. Bisher hielten alle Deiche dem Druck stand. Kurz nach Mitternacht wurde in Ratzdorf eine Höhe von 6,08 Meter erreicht, in Eisenhüttenstadt waren es 6,15 Meter. Beim Jahrhunderthochwasser 1997 wurden in Ratzdorf 6,91 Meter gemessen.

Alarmstufe 2 in Frankfurt

Besonders schwierig ist die Lage in Frankfurts polnischer Nachbarstadt Slubice mit zahlreichen tief liegenden Stadtteilen. Das örtliche Krankenhaus musste geräumt werden. Für Frankfurt (Oder) und den Kreis Märkisch-Oderland gilt noch zunächst die Alarmstufe 2.

In Hochwassergebieten Polens drohen Seuchen

In den überschwemmten Gebieten Polens drohen inzwishcen Seuchen. "Es besteht eine große Epidemiegefahr", sagte der Chef des Bezirks Mazowsze im Zentralpolen, Jacek Kozlowski. "Das Wasser in Leitungen und Brunnen ist verseucht." In der Gegend von Plock habe am Donnerstag eine erste Impfaktion gegen Wundstarrkrampf begonnen.

Tiere im Wasser verendet

In den Fluten des Hochwassers  sind etliche Haus- und Nutztiere ertrunken, die meisten Kadaver sind noch nicht beseitigt und verrotten zunehmend. Eine Arbeitsgruppe aus Ärzten, Tierärzten und Baufachleuten soll nun die Situation in den einzelnen überfluteten Häusern und Höfen untersuchen. Gründlich desinfiziert können sie erst werden, wenn das Wasser komplett abgeflossen ist. Das könne noch eineinhalb Wochen dauern, hieß es aus dem Krisenstab. (APA/dpa)