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Grafik: APA

Wien - Die im vorigen Sommer in Kraft getretene Spritpreisverordnung, derzufolge die Mineralölfirmen die Preise nur einmal am Tag anheben dürfen, soll in verbesserter Form in das nächste Jahr verlängert werden. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner gab am Donnerstag die Marschroute vor: Bei der Preisauszeichnung könnte die dritte Stelle hinter dem Komma fallen. Außerdem soll die Reihenfolge der ersten drei Produkte, die auf den Preistafeln angeschrieben sind, fixiert werden. Ziel sei eine bessere Vergleichbarkeit für den Konsumenten.

Hinweise, wonach Mineralölfirmen Preisabsprachen machen, habe man nicht erhärten können, sagte Mitterlehner. Die Autofahrerklubs haben wiederholt moniert, dass die Spritpreise an den Zapfsäulen regelmäßig vor langen Wochenenden in die Höhe schießen. Mitterlehner verwies nach einem Gespräch mit Branchenvertretern auf den Umstand, dass kaum ein Unternehmen allein mit Treibstoffverkauf profitabel arbeiten könne. Verglichen mit anderen Ländern sei die Tankstellendichte in Österreich noch hoch. Während in Deutschland pro Tankstelle durchschnittlich 6,0 Mio. Liter pro Jahr verkauft werden, sind es in Österreich 2,4 Mio. Liter.

In den nächsten Tagen will sich Mitterlehner kundig machen, wie Deutschland und die Schweiz mit dem Thema Spritpreise umgehen, und gegebenenfalls brauchbare Ansätze übernehmen. Eine Rückkehr zur amtlichen Preisregulierung schloss er aus. (stro, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 28.5.2010)