Belgrad - Nach der Absage eines ersten Besuches des bosniakischen Mitglieds des dreiköpfigen bosnischen Staatspräsidiums, Haris Silajdžić, am letzten Dienstag in Serbien, ist laut der serbischen Tageszeitung Danas nun die Türkei in die Vermittlung zwischen den beiden Seiten eingeschaltet worden.

Silajdžić beharrt darauf, während des Aufenthaltes in der serbischen Hauptstadt in einem Belgrader Gefängnis auch einen im Vorjahr wegen Kriegsverbrechen in der bosnischen Stadt Tuzla verurteilten bosnischen Ex-Polizeifunktionär besuchen zu können.

Kurz vor der erwarteten Ankunft Silajdžić' in Belgrad hatte das serbische Justizministerium ein Besuchsverbot für das Gefängnis verhängt, in dem Ilija Jurisić seine Haftstrafe verbüßt. Sowohl das bosnische als auch das serbische Außenministerium haben sich nun die Türkei um Vermittlung gebeten. Der serbische Präsident Boris Tadić hatte im April bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Abdullah Gül in Istanbul Silajdžić eingeladen, Belgrad zu besuchen. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 28.5.2010)