Wien - Trotz der aktuellen Krisenstimmung will die "Lange Nacht der Kirchen" auch in diesem Jahr wieder Rekorde brechen. Mehr als 700 Gotteshäuser in Österreich öffnen am Freitag zwischen 18.00 und 1.00 Uhr durchgehend ihre Pforten: Am Programm stehen Führungen, Musik und Diskussionen. Offen bleibt die Frage, ob es durch die Missbrauchsfälle und der Rekordzahl an Austritten auch zu einem Besucherschwund kommen wird.

310.000 Besucher im Vorjahr

In Wien beteiligen sich 174 Gotteshäuser. Auch Kardinal Christoph Schönborn soll in manchen Pfarren Überraschungsbesuche abstatten. Mehr als 310.000 Menschen besuchten im vergangenen Jahr die "Lange Nacht der Kirchen". 

Bischöfe diskutieren

Im Grazer Priesterseminar steht Bischof Egon Kapellari "zum Gedankenaustausch" bereit, in Kärnten wird Bischof Alois Schwarz im Bischöflichen Palais in Klagenfurt Besucher empfangen, der St. Pöltener Bischof Klaus Küng im Sommerrefektorium der Diözese.

Thema Missbrauch nicht ausgespart

Auch das Thema Missbrauch wird bei der "Langen Nacht der Kirchen" nicht ausgespart: Eine Diskussionsrunde in der Wiener Franziskanerkirche widmet sich dem Thema "Sexuelle, körperliche und emotionale Gewalt in der Kirche". Es soll dabei der Frage nach den strukturellen Bedingungen nachgegangen werden, "wie sie auch in katholischen Schulen und Einrichtungen vorfindbar waren". Teilnehmer sind der Journalist Dietmar Neuwirth ("Die Presse"), die Moraltheologin Sigrid Müller, Schotten-Abt Johannes Jung, die Psychotherapeutin Rotraud Perner und der evangelische Pfarrer Jürgen Öllinger. (APA)