San Diego - Bestimmte Bakterien bessern nachweislich das emotionale Wohlbefinden und lindern auch Schmerzen. Bei Mäusen hat sich nun gezeigt, dass diese auch die Intelligenz fördern dürften. Einer US-Studie zufolge steigert der im Boden lebende Keim Mycobacterium vaccae sowohl das Lernvermögen als auch die Neugierde. Schon in einer früheren Studie hatten Forscher Mäusen abgestorbene Bakterien dieses Typs injiziert. Dies stimulierte das Wachstum von Hirnzellen, senkte die Ängstlichkeit und steigerte die Bildung des Botenstoffs Serotonin.
"Weil Serotonin auch beim Lernen eine Rolle spielt, fragten wir uns, ob lebende Bakterien bei Mäusen das Lernen fördern", so Dorothy Matthews von den Sage Colleges in Troy. Die Forscherin mischte lebende Keime unter das Futter der Tiere. Daraufhin durchwanderten die Nager ein Labyrinth doppelt so schnell wie andere Artgenossen, wie Matthews auf einer Mikrobiologen-Tagung in San Diego erzählte.
Als die Mäuse keine Bakterien mehr im Futter bekamen, flaute der Effekt binnen einiger Wochen wieder ab. Angesichts des Resultats plädiert Matthews dafür, dass Lehrer mit ihren Schülern mehr Zeit im Freien verbringen sollten - dort könnten die Bakterien einfach eingeatmet werden. (APA/apn/red)