Innsbruck - Seit dem EURO-Finanzdebakel mit dem Minus von einer Million in den Fanzonen schaut die grüne Stadtopposition der Bürgermeister-Partei "Für Innsbruck" in sportlichen Geldangelegenheiten noch genauer auf die Finger. Besonders skeptisch sind die Grünen, was die Finanzierung der Landesjugendwinterspiele 2012 (Youth Olympic Games) betrifft.

Erst letzte Woche habe er wieder angefragt, was denn die YOG kosteten, sagt Grün-Gemeinderat Martin Hof. Immerhin habe Ex-Stadtchefin Hilde Zach (Für Innsbruck) vor ihrem Rückzug aus der Stadtpolitik Anfang März dieses Jahres noch eine Offenlegung der YOG-Finanzierung angekündigt. Neo-Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) lasse sich damit aber Zeit. Ursprünglich waren für die Landesjugendspiele 15 Millionen Euro veranschlagt worden. Nach genauerem Hinschauen mussten die Verantwortlichen im Herbst 2009 aber zugeben, dass sich Winterspiele mit mehr als 1000 Athleten und 63 Bewerben mit diesem Geld nicht ausgehen würden.

Mittlerweile wird von 24 Millionen ausgegangen. Innsbruck, das Land und der Bund werden die Olympischen Spiele mit jeweils drei Millionen unterstützen, Sponsoren und der IOC sollten also für 15 Millionen Euro aufkommen. Aus dem Büro des zuständigen Landesrates Hannes Gschwentner (SP) heißt es nach Gesprächen mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), dass es noch "keine genauen Zahlen" gebe. Zu viel sei noch nicht sicher: Man wisse noch nicht so genau, was vom Komitee "organisatorisch gefordert werde". Der IOC habe aber in jedem Fall seine Unterstützung angeboten: So habe sich die IOC-Marketingabteilung eingeklinkt, um bei der Sponsorensuche behilflich zu sein. Das nächste Treffen der "Coordination Commission" finde Ende Juni in Innsbruck statt, möglicherweise gebe es dann bereits finanzielle Details.

Die grüne Opposition in der Landeshauptstadt vermutet jedenfalls Finanzmauscheleien. Martin Hof fordert hartnäckig die Offenlegung des YOG-Finanzplanes, "nicht nur für eine ausgewählte Gruppe im Stadtsenat". Seine Befürchtung: "Die Spiele werden weiterhin wie ein Geheimprojekt behandelt." (Verena Langegger/DER STANDARD-Printausgabe, 29.5.2010)