Bild nicht mehr verfügbar.

Am Schönsten ist es daheim. Das finden immerhin 30 Prozent der Österreicher und verbringen ihren Haupturlaub im Inland.

Foto: APA/Lukas Barth

Für rund 30 Prozent der Österreicher ist Österreich das Reiseziel Nummer eins für den Haupturlaub. 28 Prozent aller Inlandsnächtigungen sind 2009 laut Statistik Austria auf Urlauber aus Österreich zurückzuführen.

Das IFT (Institut für Freizeit- und Tourismusforschung), hat sich die österreichischen Inlandsurlauber genauer angesehen. Demnach ist der Wert von 30 Prozent Inlandsurlaubern in den letzten 15 Jahren beinahe konstant geblieben. Allerdings liegen Traum und Wirklichkeit bei den Österreichern merklich auseinander. Bei der Planung des Urlaubs denken nämlich nur etwa zehn bis 15 Prozent daran, den Haupturlaub im Inland zu verbringen. Bis zum tatsächlichen Urlaubsantritt steigt der Anteil dann auf 30 Prozent. Einzig im „Krisenjahr" 2009 wollten 21 Prozent einen Inlandsurlaub machen. Die Gründe, warum aus dem geplanten Auslandsurlaub dann doch ein Inlandsurlaub wird, sind laut IFT vielseitig: veränderte finanzielle Verhältnisse etwa, unerwartete private Veränderungen, Krankheiten, berufliche Notwendigkeit, teure Flugpreise oder andere Faktoren können Gründe sein.

Ungeplant und von kurzer Dauer

Inlandsreisen werden weniger oft geplant als Auslandsreisen. Und sie dauern auch weniger lang. Ein Inlandsurlaub dauert durchschnittlich 7,6 Tage, für Auslandsreisen wird mit 12,7 Tage fast doppelt soviel Zeit investiert. Mehr als die Hälfte der Auslandsurlauber bleibt sogar zwei Wochen oder länger. Für mehr als ein Drittel der Inlandsurlauber dagegen gilt, dass sie überhaupt nur zwei bis vier Tage am Urlaubsort bleiben, wohingegen nur zehn Prozent der Auslandsurlauber für so kurze Zeit verreisen.

Kärnten, Steiermark und Tirol

Die drei beliebtesten Bundesländer für einen Inlandsurlaub sind Kärnten mit 6,9 Prozent Urlaubern, die Steiermark mit 6,2 Prozent und Tirol mit 3,8 Prozent. Überraschenderweise liegt Wien mit nur einem Prozent an letzter Stelle in der Statistik. Grund dafür ist, dass die Bundeshauptstadt vor allem für Kurzurlaube gewählt wird, die neben dem Haupturlaub zusätzlich gemacht werden.

Im eigenen Bundesland

Nicht nur im eigenen Land sondern im eigenen Bundesland urlauben am liebsten die Steirer (6,6 Prozent). Die Kärntner hingegen scheinen ihrem Bundesland als Reiseziel nicht viel abzugewinnen. Nur 2,1 Prozent der Kärntner bleibt in Kärnten. Ebenfalls gering ist der Anteil der Daheimgebliebenen bei den Salzburgern (1 Prozent), den Burgenländern (0,9 Prozent) und den Wienern (0,2 Prozent). Besonders gerne hingegen verbringen die Oberösterreicher (4,1 Prozent) und die Vorarlberger (2,5 Prozent) den Urlaub im eigenen Bundesland.

Der typische Inlandsurlauber ist etwa 55 Jahre alt, wohingegen die Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen im Urlaub lieber im Ausland unterwegs ist. Auch ein höheres Bildungsniveau (Matura oder Universitätsabschluss) macht Lust auf Urlaub im Ausland. Bei den Berufsgruppen gibt es keine wesentlichen Unterschiede. Nur Pensionisten wählen häufiger als alle anderen Österreich als Urlaubsziel.

Geld spielt natürlich bei der Urlaubsplanung eine wesentliche Rolle. Besonders gut verdienende mit einem Netto-Haushaltseinkommen von über 2.545 Euro fahren lieber ins Ausland, jene mit einem sehr geringem Einkommen von unter 1.020 Euro bleiben häufiger in Österreich.

Niederösterreicher bleiben im Land

Besonders fleißige Inlandsurlauber sind die Niederösterreicher. 43 Prozent bleiben in Österreich. Allerdings planen nur etwa 22 Prozent der Niederösterreicher einen Urlaub im eigenen Land.

Die Tiroler machen ihren Urlaub am häufigsten im Ausland, nur 16 Prozent wählen Österreich für ihren Haupturlaub. Bei den Salzburgern planen nur sechs Prozent einen Inlandsurlaub, tatsächlich bleiben dann 30 Prozent zu Hause.

Ebenfalls Einfluss hat die Größe des Herkunftsortes der Reisenden. Vor allem die Landbevölkerung (bis 5.000 EinwohnerInnen) verbringt den Urlaub besonders oft im Inland. Die Bewohner der Landeshauptstädte hingegen (ausgenommen Wien) sind im urlaub selten im Inland anzutreffen.

Der oder die typische InlandsurlauberIn ist also laut der Studie NiederösterreicherIn, verwitwet, pensioniert, über 55, kommt vom Land, hat einen Pflichtschulabschluss und verfügt über weniger als 1.020 Euro Netto-Haushaltseinkommen.

Der oder die typische AuslandsurlauberIn ist TirolerIn, bewohnt eine Landeshauptstadt, ist zwischen 15 und 29 Jahre alt und ledig, hat Matura oder einen Universitätsabschluss und verfügt über ein Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2.546 Euro. (red)