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Erst reinblasen, dann wegfahren: "Alkolocks" sind in Teilen der USA und Kanadas bereits gesetzlich vorgeschrieben

Foto: APA/Dräger

Wien - Mit sogenannten "Alkolocks" soll in Zukunft verhindert werden, dass betrunkene Lenker ein Fahrzeug in Betrieb nehmen. Ein Pilotprojekt dazu soll in Österreich im Spätsommer starten, kündigte das Verkehrsministerium an. Mögliche Zielgruppe sind Lkw-Fahrer und Lenker mit hoher Verantwortung wie Schulbusfahrer sowie "Wiederholungstäter", die bereits eine Vormerkung wegen Alkohols am Steuer haben.

Alkohol-Wegfahrsperren funktionieren auf Basis eines Atemtests. Ein elektronischer Sensor misst den Alkoholgehalt der Atemluft und kann gegebenenfalls die Zündung eines Fahrzeugs verhindern.

Das in Österreich geplante Pilotprojekt basiert auf Freiwilligkeit. Für die Pilotphase haben sich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) die zwei genannten Lenkergruppen herauskristallisiert. "Lkw-Lenker und Busfahrer deshalb, weil sie viel Verantwortung haben und ein Unfall mit großem Risiko verbunden ist", sagte Klaus Robatsch vom KfV. Die "Rehabilitationsgruppe", also Autofahrer, die wiederholt alkoholisiert am Steuer erwischt wurden, wolle man durch Anreize gewinnen, etwa durch kürzeren Führerscheinentzug. 

Alkolocks werden bereits in mehreren EU-Ländern erprobt. Erste Erfahrungen versprechen eine Verringerung der Rückfallquote bei Alko-Lenkern um 40 bis 95 Prozent. In den USA und Kanada sind die Wegfahrsperren in mehreren Staaten bereits gesetzlich verankert. (APA/DER STANDARD; Printausgabe, 31. Mai 2010)