Wien - Warten lohnt sich. Mit zweitägiger Verspätung hat es René Polleschs neues Stück nun zur Uraufführung im Akademietheater geschafft. Aufgrund besonders fordernder Probenarbeiten wurde Peking Opel vom vergangenen Freitag kurzfristig auf Sonntag verschoben.
Ausgehend von der Personenkonstellation in Ernst Lubitschs Lustspiel Serenade zu dritt untersucht Peking Opel Mechanismen, durch die sich Menschen betrügen lassen (wollen) - sei es von der Bühne, vom Film oder vom wirklichen Leben. Vor allem geht es einem hohlen, bürgerlichen Kunstbegriff an den Kragen. Das ergibt grandios komische, ungehörte, stets ihr eigenes Nichtglücken offenlegende Dialoge. In einem ververschiedene Realitätsebenen verschränkenden Bühnenbild von Janina Audick kommen Pollesch-erprobte Schauspieler wie Martin Wuttke, Catrin Striebeck oder Marc Hosemann zur Sache. Grüße aus den Hinterstuben Hollywoods, es gab tosenden Applaus. (Margarete Affenzeller/DER STANDARD, Printausgabe, 31.5.2010)