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18 Zigaretten konsumieren heimische Raucher pro Tag

Foto: APA/Stephan Jansen

Wien - Am 31. Mai wird der Weltnichtrauchertag begangen. Heuer steht er unter dem Motto "Geschlecht und Tabak. Nicht ohne Grund: 30 Prozent aller Österreicherinnen über 16 greifen zur Zigarette, jährlich sterben 2.553 Frauen an den Folgen des Tabakkonsums. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) rauchen insgesamt rund 200 Millionen Frauen. Das sind 20 Prozent aller Tabakkonsumenten. In Europa rauchen 21 Prozent der Frauen.

Wenig erfreulich sind auch die Ergebnisse einer von dem Pharmakonzern Pfizer in Auftrag gegebenen Studie: Demnach sind weibliche Raucher bei der Entwöhnung weniger erfolgreich als männliche. Viele Frauen sehen darüber hinaus Rauchen nicht als Suchterkrankung, sondern als eine Frage des Lebensstils. Mehr als die Hälfte denkt auch nicht daran, ihren Arzt zu konsultieren, wenn sie aufhören will.

Qualmende Österreicher

Mit rund 18 Zigaretten täglich konsumieren die heimischen Raucher deutlich mehr als der EU-Schnitt (14 Zigaretten). Schlecht schneiden die Österreicher auch beim Tabakgenuss in Lokalen ab: In Gasthäusern und Bars wird viel häufiger geraucht als in anderen Mitgliedsländern.

Bei der Umfrage gaben 70 Prozent der Österreicher an, dass innerhalb der vergangenen sechs Monate bei Restaurantbesuchen in den Innenräumen geraucht wurde. In den übrigen Staaten lagen die Angaben mit durchschnittlich 30 Prozent deutlich darunter.

Falsche Annahmen

Ein erschreckendes Ergebnis der Umfrage betrifft die falschen Annahmen über "gesündere" Zigaretten: So glauben 18 Prozent der EU-Bürger und gar 23 Prozent der Österreicher, dass Produkte mit Bezeichnungen wie "silber", "blau" oder "natürlich" weniger schädlich sein könnten. Je 14 Prozent halten eine solche Eigenschaft bei Geschmacksrichtungen wie Menthol für denkbar.

Forschungsprojekt: Jugendlichen beim Ausstieg helfen

Auch Österreichs Jugendliche sind laut einer ESPAD-Studie europäische Spitze beim Rauchen, mit 15 Jahren rauchen rund 45 Prozent zumindest gelegentlich, 32 Prozent sogar täglich. Rund zwei Drittel der jungen Raucherinnen und Raucher denken daran aufzuhören, jährlich schaffen es aber nur fünf Prozent ohne entsprechende professionelle Hilfe, darauf wies das Wiener Institut für Sozial- und Gesundheitspsychologie in einer Aussendung hin.

Das Institut arbeitet seit September 2009 als österreichische Partnerinstitution an einem mit öffentlichen Mitteln finanzierten Forschungsprojekt mit acht europäischen Partnern. Ziel des Projekts "ACCESS" ist die Identifikation und Sammlung von Zugangsstrategien für Jugendliche zu bestehenden Entwöhnungsangeboten. Am 18. Juni 2010 wird die Abschlusskonferenz des Projekts in Wien stattfinden, aus welchem Anlass auch eine neue österreichische Informationskampagne für jugendliche RaucherInnen vorgestellt werden wird. Die Kampagne beruht auf den Empfehlungen von ACCESS und soll direkt in den Lebenswelten Jugendlicher Informationen über die Schädlichkeit des Rauchens und über bestehende Ausstiegshilfen für Jugendliche anbieten und Stakeholder aus allen Bereichen und Regionen mit einbeziehen. (APA/red)