Gänserndorf/Wien - Die Identität des Mordopfers, das Arbeiter Sonntagfrüh im Bezirk Gänserndorf gefunden haben, ist geklärt. Die Frau war eine 24-jährige Bulgarin, die seit zwei Jahren als Prostituierte auf der äußeren Mariahilfer Straße tätig war, wie Leopold Etz vom Landeskriminalamt Niederösterreich Montagabend mitteilte. Zuletzt sei sie Freitagabend im Bereich des Wiener Westbahnhof gesehen worden.

Indizien hatten schon am Sonntag auf eine Spur ins Wiener Rotlichtmilieu hingedeutet. Ein DNA-Abgleich brachte Gewissheit. Der nackte Körper der Frau war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt auf einem Güterweg bei Hohenruppersdorf gefunden worden. Laut Obduktion wurde die Frau durch Schläge mit einem dumpfen Gegenstand auf den Kopf getötet und mehrere Stunden später zum Fundort gebracht, dann mit Brandbeschleuniger überschüttet und angezündet.

Etz wollte von diesem Leichenfund zunächst keine Parallelen zu anderen ungeklärten Frauenmorden ziehen. Der Fall liege aber beim selben Sachbearbeiter wie der noch ungeklärte Mord an einer Prostituierten aus Wien, die im August 2007 im niederösterreichischen Aspern/Zaya (Bezirk Mistelbach) gefunden wurde. Die Leiche der 23-Jährigen war auch auf einemFeldweg abgelegt und angezündet worden. Die Frau wies mehrere Messerstiche und Knochenbrüche auf.

In der Steiermark wurde im Jänner 2005 nahe Pirka ebenso eine Frauenleiche gefunden, die mit Treibstoff übergossen worden war. In dem Fall war die Tote, die nach Angaben des Bundeskriminalamts möglicherweise als illegale Prostituierte in Österreich gearbeitet hat, nur teilweise verbrannt. Auch in diesemFall war der Fund- nicht der Tatort. Die Frau war durch Schläge auf den Kopf getötet worden. Ihre Identität ist bis heute unklar. Ungeklärt ist auch nach wie vor, wer jene Frau war, deren Leiche im Herbst 2008 in Völkermarkt entdeckt wurde. Der Körper wies vier Einschüsse und Brandspuren auf. (spri/DER STANDARD, Printausgabe, 1.6.2010)