Ottawa - Ungeachtet der harschen Kritik am Angriff der israelischen Armee auf eine internationale Hilfslieferung für die Palästinenser will Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu seine Nordamerika-Reise offenbar fortsetzen. Wie aus Netanyahus Umfeld am Montag verlautete, entschied der Regierungschef, den Besuch in Kanada und in den USA nicht abzubrechen. Nach seinem Aufenthalten in Toronto und Ottawa sollte Netanyahu am Dienstag nach Washington weiterfahren. Dort sind erneut Gespräche mit US-Präsident Barack Obama über den stockenden Friedensprozess im Nahen Osten geplant.

Bei dem gewaltsamen Stopp der aus sechs Schiffen bestehenden internationalen Hilfsflotte mit Hilfsgütern für den Gazastreifen am frühen Montagmorgen wurden nach Informationen des israelischen Fernsehens 19 Menschen getötet und 26 weitere verletzt. An Bord der Schiffe befanden sich mehr als 700 pro-palästinensische Aktivisten und etwa 10.000 Tonnen Hilfsgüter.

Seit der Machtübernahme der radikalislamischen Hamas im Sommer 2007 im Gazastreifen hält Israel eine weitgehende Blockade des kleinen Gebietes aufrecht, das mit rund 1,5 Millionen Bewohnern als das dichtest besiedelte der Welt gilt. (APA)