China hat bei den Supercomputern kräftig aufgeholt und Deutschland in der Weltrangliste der stärksten Geräte überrundet. Das System "Nebulae" erbringe eine Rechenleistung von 1,27 Petaflop, teilten die Ausrichter der Supercomputerkonferenz ISC10 am Montag in Hamburg mit. Ein Petaflop entspricht einer Billiarde Rechenschritte pro Sekunde. Auf Platz eins liegt weiterhin "Jaguar". Der amerikanische Forschungsrechner schafft 1,76 Petaflop. Der schnellste deutsche Hochleistungscomputer "Jugene" rutschte auf den fünften Rang ab.

55.680 Kerne

"Nebulae" steht in einem neu errichteten Supercomputer-Zentrum in der südchinesischen Stadt Shenzen. Das System arbeitet mit 55.680 Rechenkernen sowie weiteren 4.680 Grafikprozessoren. Die theoretische Leistung liegt nach Angaben der Konferenz-Ausrichter sogar noch höher als in dem der Rangliste zugrundeliegenden Linpack-Test gezeigt: Es soll bis zu drei Petaflop leisten können. Mit dem Rechner "Tianhe-1" landete ein weiteres System aus China in den Top zehn.

825 Teraflops

"Jugene" im Forschungszentrum Jülich ist der schnellste Computer Europas. Das IBM-System leistet der ISC10 zufolge 825 Teraflops. Ein Teraflop sind eine Milliarde Operationen pro Sekunde.

Supercomputer kommen vor allem bei aufwendigen Simulationen zum Einsatz, etwa in der Klima- oder Weltraumforschung. Die Kosten für ein System liegen im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich. (APA)