ORF-Finanzdirektor Richard Grasl wirkt nun entschlossen: "Wenn mich die Zahlen nicht täuschen, ist der Neubau die sinnvollere Variante", sagte der Bürgerliche Montagabend im Zigarrenklub, "zufällig im 3. Bezirk". In 1030 liegt auch der wahrscheinlichste neue ORF-Standort St. Marx.

"Nach meiner Einschätzung überwiegen die Vorteile eines neuen Standorts", sagt Grasl: So könne man "Strukturen im ORF neu aufsetzen", sie müssten aber vor dem Neubau klar sein. Der ORF soll sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, "dafür bauen wir. Den Rest mieten wir" - dafür könnten Zulieferer "neben uns bauen", etwa "ein großes Studio".

Wieweit die - mehrere hundert Mitarbeiter zählende - Technik zu diesem Kerngeschäft gehört, werde man bei der Gelegenheit "sicher genauer betrachten". Grasl schwebt trimediales Arbeiten vor - für Radio, TV und Internet, wie es die BBC gerade ausprobiert. Wo sinnvoll, sollen Redakteure auch selbst drehen und schneiden. Grasl sieht da "Gesprächsbereitschaft" beim Betriebsrat. Grasl plant zudem erstmals ein Doppelbudget für 2011 und 2012 (weil 2012 20 Millionen Euro weniger als 2011 zur Verfügung stehen).

Von den ORF-Mitarbeitern erwartet Grasl wieder mehr und berechtigtes Selbstvertrauen: "Mit dem würde ich den ORF gerne in die Zukunft führen." (fid)