In Österreich werden jährlich etwa 600 Fälle von Trickdiebstahl in Wohnungen angezeigt, deren Opfer zumeiste ältere Menschen sind. Die Dunkelziffer kann weitaus höher sein, denn viele Opfer trauen sich aus Scham, Unsicherheit oder Furcht nicht, Anzeige zu erstatten. Darauf machte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) am Dienstag unter Berufung auf den Sicherheitsbericht aufmerksam.

"Die Tricks ähneln sich, denn im Zentrum steht vor allem eines: das Vertrauen der Opfer zu gewinnen und so in die Wohnung zu gelangen", erläuterte Anton Dunzendorfer, Leiter des KfV-Bereichs Forschung. Die Diebe geben sich als Handwerker, Mitarbeiter des Gas- oder Elektrizitätswerks und Polizisten aus oder bitten wegen angeblicher Übelkeit um ein Glas Wasser oder das Telefon benutzen zu dürfen. Mithilfe solcher Ablenkungsmanöver, die mitunter durch Komplizen ausgeführt werden, gelangen die Täter in die Wohnung der Opfer und stehlen dort Schmuck, Bargeld und Wertgegenstände. Das Opfer bemerkt den Diebstahl meist erst, wenn die Täter schon weg sind.

"Tricks, bei denen eine Notlage vorgetäuscht wird, nutzen die Hilfsbereitschaft der Opfer schamlos aus. Wichtig ist, ein gesundes Misstrauen zu bewahren und z. B. anzubieten, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das gewünschte Glas Wasser nach draußen zu reichen, Fremde aber nicht in die Wohnung zu lassen", empfiehlt Dunzendorfer. Und: "Bevor man jemanden, der vorgibt von einer offiziellen Stelle zu sein, in die Wohnung lässt, sollte man seinen Dienstausweis einfordern und sorgfältig prüfen. Im Zweifel kann man auch bei der jeweiligen Stelle anrufen und sich erkundigen, ob die Person tatsächlich vorbeigeschickt wurde." (APA)