Wien - Ein düsteres Bild zur Situation der heimischen Vögel zeichnet die Organisation BirdLife anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni. Demnach sind 60 Prozent der Arten in den Roten Listen der Brutvögel Österreichs erfasst. Selbst Schwalben scheinen in der Kategorie "von einer Gefährdung bedroht" auf, erklärte BirdLife-Ornithologe Gabor Wichmann.
Von den 241 Brutvogelarten, die seit 1800 in Österreich nachgewiesen werden konnten, sind mittlerweile 8,7 Prozent ausgestorben. Dazu zählen etwa Kranich, Fischadler, Zwergtrappe oder Rotkopfwürger. Großer Brachvogel, Kaiseradler, Sakerfalke, Großtrappe, Schleiereule oder Steinkauz sind vereinzelt noch anzutreffen, gehören aber zu jenen 13,6 Prozent der Arten, die als "vom Aussterben bedroht" einzustufen sind.
5,8 Prozent "stark gefährdet"
5,8 Prozent sind "stark gefährdet", darunter bekannte Arten wie Wiedehopf, Blaukehlchen, Säbelschnäbler oder Haubenlerche. Als "gefährdet" gelten etwa Eisvogel, Bienenfresser, Rebhuhn, Braunkehlchen oder Wendehals. Insgesamt werden 8,3 Prozent der Arten in diese Kategorie gestellt.
Weitere 21,1 Prozent der Arten sind "von einer Gefährdung bedroht". Dazu zählen auch scheinbar häufige Vögel wie Mehl- und Rauchschwalben, Dohle, Wachtel oder auch der Weißstorch. Beim Weißstorch etwa ist bekannt, dass schlechte Witterung während der Brutperiode den Nachwuchs akut gefährden und den Bestand auf Jahre dezimieren kann.
Landwirtschaft als Ursache
Als Hauptursachen für die Gefährdung der Vögel sehen die Ornithologen von BirdLife allerdings die Intensivierung der Landwirtschaft, den Rückgang an Feuchtgebieten und die direkte Verfolgung der Vögel. Störungen durch Freizeitaktivitäten und Jagd und - nicht zuletzt - der Einsatz von Bioziden tragen zur Bedrohung bei. "Auch die Forstwirtschaft hat Intensivierungen durchgeführt und wird in den kommenden Jahren ein bestimmender negativer Faktor - Stichwort: Biomassenutzung - sein, sind die Vogelschützer überzeugt. (red/APA)