Wien - Der vor dem Verkauf an die kanadische GLV stehende börsenotierte oberösterreichische Wasseraufbereiter Christ Water Technology (CWT) hat den Nettoverlust im Vorjahr von 27,5 auf 33,7 Mio. Euro weiter erhöht. Der Verlust aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) vergrößerte sich von 8,4 auf 17,6 Mio. Euro, und der Umsatz in den fortgeführten Geschäftsbereichen verringerte sich um 23 Prozent von 215,8 auf 165,7 Mio. Euro. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, den CWT innerhalb der von der Börse wegen der Übernahme durch GLV eingeräumten Nachfrist bis 31. Mai eingereicht hat. Die Kanadier halten über ihre Tochter Eimco seit Februar 92,6 Prozent an Christ Water und planen eine Komplettübernahme mit Squeeze-Out.

Ergebnisprognosen für 2010 seien wie im Vorjahr durch das weiter volatile Marktumfeld schwierig, erklärt der Vorstand in dem mit 19. Mai datierten Jahresbericht im Ausblick. Man gehe aber mit klarer Fokussierung auf die Kernaktivitäten, striktem Kostenmanagement sowie diszipliniertem Working Capital Management in das Jahr 2010.

Wegen des hohen vorläufigen Periodenverlusts 2009 - der die Hälfte des Grundkapitals überstiegen hatte - hatte die CWT AG für 12. März eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen müssen.

Schwieriges Umfeld

2009 war das wirtschaftliche Umfeld von CWT "überwiegend schwierig und uneinheitlich", heißt es. Das Geschäft in der kommunalen Trink- und Abwasseraufbereitung habe dank öffentlicher und kommunaler Infrastruktur-Investitionen profitiert. In der industrienahen Wassertechnologie sei der Geschäftsverlauf aber volatil gewesen. Regional die schwierigsten Märkte mit den größten Einbußen waren Europa und die USA, vor allem im Kernmarkt Deutschland waren die Rückgänge markant. Aus Afrika kamen dagegen positive Aufträge, und hier gebe es auch für 2010 die deutlichsten Wachstumsimpulse.

Der Auftragsstand per 31.12. von CWT lag mit 163,6 Mio. Euro um 40 Prozent über dem Wert von Ende 2008 (116,7 Mio. Euro). Der im Jahresabstand um 69 Prozent gestiegene Auftragseingang von 212,6 Mio. Euro resultiert in erster Linie aus Neuaufträgen für Trinkwasser- und Entsalzungsanlagen in der MENA-Region (Middle East & North Africa) und in Südafrika in der Sparte Municipal Water Treatment.

Der Mitarbeiterstand in den Christ-Konzerngesellschaften ging im Vorjahr per Jahresende von 1.447 auf 914 zurück.

Am 15. Juni, ebenfalls einen Monat später als ursprünglich geplant, will CWT den Bericht für das 1. Quartal vorlegen. (APA)