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Beschädigte Straße nach dem Unwetter in Gyoer, 124 Kilometer von Budapest entfernt

Foto: APA/KAROLY GYOERI

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Die Soldaten sind in der Slowakei seit zwei Wochen im Dauereinsatz

Foto: Reuters

Bratislava/Warschau - Gewitterstürme mit heftigen Regenfällen haben am Donnerstagabend in Polen, Ungarn und der Slowakei große Schäden angerichtet und die Hochwassersituation weiter verschärft. Nach einem Wolkenbruch standen Teile von Warschau unter Wasser. Im Süden der Stadt sei das Wasser auch in zwei Krankenhäuser sowie eine U-Bahn-Station gelaufen, sagte ein Feuerwehrsprecher dem Fernsehsender TVPInfo. Die überlastete Kanalisation nehme kein Wasser mehr auf, mehrere Straßen seien unterspült.

Heftige Gewitter mit Niederschlägen ließen die Pegel der Weichsel und ihrer Nebenflüsse im Süden des Landes ansteigen. Entlang der Weichsel befestigten hunderte Feuerwehrleute, Soldaten und freiwillige Helfer die Dämme, um sie für eine neue Flutwelle vorzubereiten. In Tarnobrzeg und Sandomierz wurde die Evakuierung gefährdeter Stadtteile angeordnet.

Die Weichsel hatte Teile beider Städte bereits vor zwei Wochen überflutet. Wegen anhaltenden Hochwassers konnten die eingerissenen Deiche bisher nicht vollständig repariert werden.

Evakuierungen

Unwetter mit Überschwemmungen haben am Dienstag und Mittwoch erneut schwere Schäden in der Slowakei angerichtet. Im südslowakischen Bezirk Nove Zamky habe der Fluss Zitava solche Höchstwerte erreicht, dass die Messvorrichtungen nicht mehr ausreichten, um den Wasserpegel zu erfassen, berichtete Innenminister Robert Kalinak. Hunderte Menschen mussten aus ihren Häusern im Süden und Osten des Landes in Sicherheit gebracht werden. Der Innenminister versprach, dass die Polizei die evakuierten Häuser überwachen werde, und niemand Plünderungen befürchten müsse.

Seit zwei Wochen wird die Slowakei von Überschwemmungen heimgesucht. Gemeinsam mit Polen will die Slowakei die Europäische Union um finanzielle Unterstützung für die am stärksten betroffenen Hochwassergebiete bitten.

700 Soldaten in Ungarn in Einsatz

In der nordungarischen Stadt Paszto mussten bis zum Mittwoch mehr als 2.000 Menschen vor den Fluten des Flusses Zagyva in Sicherheit gebracht werden, berichteten ungarische Medien. Auch an den nordostungarischen Flüssen Sajo, Hernad und Bodva besteht akute Hochwassergefahr, teilte der ungarische Katastrophenschutz mit. Mehr als 700 Soldaten sind im Einsatz. (APA)