London - Wissenschafter der Universität Ulm haben festgestellt, dass Kinder deutlich häufiger Asthma bekommen, wenn sie mehrmals in der Woche Hamburger und ähnliches Fast Food essen. Hamburger und gezuckerte Getränke an sich seien wohl kein unmittelbarer Grund für die Atemwegserkrankung, betonten die Forscher in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung in der Fachzeitschrift "British Medical Journal". Aber sie seien ein Hinweis auf ein größeres Bündel an Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, die Asthma begünstigten.

Die Wissenschafterin Gabriele Nagel und ihre Kollegen werteten Angaben zu 50.000 Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren aus 20 verschiedenen Ländern aus, wie es im "British Medical Journal" hieß. Die Eltern sollten beschreiben, was ihr Kind isst und ob es Asthma oder schwere Atembeschwerden habe. Bei der Auswertung habe sich gezeigt, dass die Ernährung keinen Einfluss auf Allergien habe, die durch Gräser, Pollen und Ähnliches ausgelöst werden. Wohl aber habe sich ein Zusammenhang zwischen den Essensgewohnheiten und Asthma beziehungsweise schwerem Keuchen gezeigt. In ärmeren Ländern sei die Asthma-Häufigkeit allerdings nicht bedeutend höher, wenn ein Kind dreimal oder öfter in der Woche einen Hamburger esse.

Asthma ist bei Kindern die häufigste chronische Krankheit, es wird oft durch Staub oder Allergien ausgelöst. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit rund 300 Millionen Menschen an der Atemwegserkrankung, etwa 250.000 Menschen sterben jährlich daran. (APA)