London - Den Tag mit einer Tasse Kaffee starten - manche Menschen sind morgens erst nach dem Genuss des Getränks ansprechbar. Nun behaupten britische Forscher, die stimulierende Wirkung von Koffein beruhe bei Gewohnheitskonsumenten eher auf Einbildung. Demnach entwickelt der Körper eine Toleranz für den Effekt, und der vermeintliche Muntermacher steigert die Aufmerksamkeit nur auf das normale Niveau.

Die Psychologen der Universität Bristol testeten die Wirkung an fast 380 Teilnehmern, von denen etwa jeweils die Hälfte Kaffee entweder eher mied oder gerne trank. Die Probanden sollten 16 Stunden lang kein Koffein zu sich nehmen. Anschließend bekamen sie entweder ein Koffein- oder aber ein Scheinpräparat. Dann sollten sie ihr Maß an Wachsamkeit und Unruhe einstufen.

Die Kaffeeliebhaber waren nach dem Konsum von Koffein ähnlich wachsam wie die Abstinenzler nach der Gabe des Placebos. Daraus schließen die Forscher um Peter Rogers in der Zeitschrift "Neuropsychopharmacology", dass das Stimulans bei gewohnheitsmäßigen Kaffeetrinkern die Konzentration nur auf Normalmaß bringt. (APA)