Samsung Galaxy S mit Android 2.1

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Samsung hat das Galaxy S mit eigenen Widgets und der Oberfläche TouchWiz ausgestattet

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Sein Galaxy S hat Samsung am vorigen Mittwoch in Zürich mit einem etwas bescheideneren Spektakel lanciert, als das Wave auf dem Mobile World Congress. Das Galaxy S wird am Markt jedoch höhere Wogen schlagen. Der Grund: bei seinem neuen Smartphone-Flaggschiff setzt Samsung auf Android, das derzeit am schnellsten wachsende Handy-Betriebssystem, statt auf die Eigenentwicklung Bada. Der WebStandard konnte das Galaxy S einem ersten Kurztest unterziehen.

Super Amoled

Das Hardware-Highlight des Galaxy S ist der 4 Zoll große Super Amoled-Touchscreen mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln. Das Display ist sehr kontrastreich und liefert leuchtend-intensive Farben. Laut Samsung soll es bei Sonnenlicht deutlich besser zu lesen sein, als Amoled-Screens. Leider konnte das nicht ausprobiert werden. Der kapazitive Touchscreen reagiert schnell und präzise und unterstützt Multitouch-Gesten wie Pinch-to-Zoom. Auf eine physikalische Tastatur hat Samsung verzichtet.

Leistungsstarke Hardware

Dank des 1-GHz-Prozessors - eine Eigentwicklung von Samsung - und 512 MB Arbeitsspeicher arbeitet das Galaxy S äußerst flott. Anwendungen starten schnell, der Lagesensor reagiert prompt und dreht das Bild bei Neigung des Geräts ohne Verzögerung. Unerwartet lange Wartezeiten hat es beim Surfen über den Android-Browser mit Flash Lite 3.1 gegeben. Ob das am Gerät, an den aufgerufenen Websites oder an der Verbindung gelegen hat, kann erst ein ausführlicher Test zeigen. Großzügig war Samsung beim Speicher: intern stehen 8 oder 16 GB zur Verfügung, die mittels microSD-Karten um bis zu 32 GB erweitert werden können.

HD-Videos und kabellose Übertragung

Die Kamera bietet eine Auflösung von 5 Megapixeln und kann auch Videos in HD-Qualität aufnehmen. Im Kurztest konnten die Fotos zwar nicht auf einen Rechner übertragen und auf einem größeren Bildschirm überprüft werden. Die Leistung der Kamera scheint jedoch für Momentaufnahmen und Schnappschüsse gut geeignet zu sein. Videos und Fotos können via DLNA auch kabellos auf einen Fernseher oder Computer übertragen werden - bei Samsung wird dieses Feature AllShare genannt.

Akkuleistung

Zur weiteren Ausstattung zählen Bluetooth 3.0, WLAN 802.11 b/g/n, einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss und A-GPS. Der Akku weist eine Leistung von 1500 mAh auf. Die Stand-by-Zeit gibt das Unternehmen für 3G mit 576 Stunden, für 2G-Netze mit 750 Stunden an. Die Sprechzeit soll 803 (2G) bzw. 393 (3G) Minuten betragen. Im Kurztest blieb nicht so viel Zeit, die Lebensdauer der Batterie auf den Prüfstand zu stellen. Allerdings muss das Galaxy S trotz des energiesparenden Super Amoled-Screens bei intensiver Nutzung aller Features (3G, Bluetooth, WLAN, Videos, automatisch aktualisierte Widgets usw.) vermutlich täglich an die Steckdose, wie auch Samsung selbst nahelegt. Negativ könnte unter Nutzern die Größe des Geräts gesehen werden. Zwar ist das Galaxy S nur 9,9 mm dick, doch mit 64,2 x 122,4 mm ist das Gehäuse relativ groß. Das iPhone misst im Vergleich dazu 115,5 x 62,1 x 12,3 mm, ist mit 135 Gramm jedoch etwas schwerer als das 119 Gramm schwere Galaxy S. Das 4-Zoll- Display macht mobiles Surfen zwar komfortabel, in der Hosen- oder Jackentasche trägt es jedoch auf.

Android 2.1

Bei der Software-Ausstattung hat sich Samsung auf keine Experimente eingelassen. Auf dem Galaxy S läuft Android 2.1 (Eclair). Wie der Hersteller anlässlich des Launch-Events bereits bestätigte, sollen Kunden die neue Android-Version 2.2 (Froyo) in den kommenden Monaten erhalten. Wie auch bei anderen Smartphones hat Samsung seine eigene Oberfläche TouchWiz in Version 3.0 aufgesetzt, das im Gegensatz zu anderen Interfaces wie etwa von Sony Ericsson nicht negativ auffällt.

Samsung Widgets

Auf dem Galaxy S bieten sich sieben Homescreens an mit Apps und Widgets aus dem Android Market und Samsungs eigenem App-Store befüllt zu werden. Bereits vorinstalliert sind unter anderem ein E-Book-Reader und der Augmented Reality-Browser Layar mit Infos von Tele Atlas. Mit ThinkFree können Office 2007-Dokumente geöffnet und bearbeitet werden. Das Widget Daily Briefing liefert in einer übersichtlichen Ansicht die wichtigsten Infos für den Tag: Wetterbericht, News, Aktienkurse und den eigenen Terminkalender. Über den sogenannten Social Hub werden Kalender und Kontakte aus dem Adressbuch mit Social Networks wie Facebook und Twitter zusammengeführt. In Verbindung mit Samsung-Fernsehern kann das Handy auch als Fernbedienung eingesetzt werden.

Fazit

Das Galaxy S kann auf den ersten Blick mit anderen Android-Flaggschiffen wie dem HTC Desire mithalten. Die Lesbarkeit des Displays bei Tageslicht und direkter Sonneneinstrahlung, Akkulaufzeit, Usability der Widgets und intensivere Tests mit mehreren Anwendungen können erst in einem ausführlicheren Test besprochen werden, den der WebStandard noch nachliefern wird. Das Galaxy S wird ab 18. Juni in Österreich exklusiv bei A1 ab 0 Euro erhältlich sein. (Birgit Riegler/derStandard.at 13. Juni 2010)