Sibiu – Kommunistische Erbschaft und schlechtes Management bewirken, dass Rumäniens Energieintensität eineinhalb Mal höher ist als der europäische Mittelwert. Wirtschaftsminister Adriean Videanu spricht von "Kraftwerken, die in der Effizienz um 20 bis 30 Prozent unter dem EU-Durchschnittswert liegen, sowie Gas- und Kohleförderungsanlagen aus den 1970er-Jahren".

Bei der Bevölkerung kommen Regierungsvorhaben zur Effizienzsteigerung nicht besonders an. So wurden 2010 im Rahmen des Wärmedämmungsprogramms nur 629 Wohnblocks erneuert.

Überall in Rumänien fallen indes die fleckenweise, oft ohne Baugenehmigung "rehabilitierten" Fassaden auf. Die Gesetzesinitiative zur energetischen Evaluierung der Wohnungen wurde mehrmals verschoben, auch das Programm "Grünes Haus", im Rahmen dessen Förderungen für umweltfreundliche Energietechnologien gewährt werden sollten. Laut Umweltminister Laszlo Borbely ist geplant, das Programm im Juli 2010 wieder aufzunehmen.

Dennoch gilt der Energiesektor als der Bereich mit dem höchsten Wachstumspotenzial. Schätzungen des Wirtschaftsministeriums zufolge könnte sich der Verbrauch aus erneuerbaren Ressourcen 2010 auf elf Prozent des Gesamtverbrauchs erhöhen. (Laura Balomiri, DER STANDARD, Printausgabe, 5.6.2010)