Das Muskelmagazin Men’s Health hat eine Best-of-Liste der bösesten Fertiggetränke erstellt, die auf dem US-Markt angeboten werden. Das Ergebnis ist auch insofern erstaunlich, als da drüben sogar Wasser fett macht – oder was als solches über die Theke gehen darf.

Eine Halbliterflasche „Antioxydant Water“ mit Guava-Melonen-Aroma der Firma Snapple enthält demnach 33 Gramm Zucker und 150 Kalorien – fast so viel wie eine Portion Pommes. Ist aber gar nichts im Vergleich zum „Frozen Coffee“ mit dem verlockenden Namen „Moo Caramel Latte“ der Dairy-Queen-Kette: Der schafft es, in eine Portion satte 830 Kalorien zu verpacken – den Gegenwert von mehr als drei Hamburgern einer auch hierorts verbreiteten Fastfood-Kette. Von ebendieser stammt ein Schoko-Shake mit dem passend gewählten Namen „Triple-Thick“, von dem die Portion 1160 Kalorien auf die Waage wuchtet – alternativ könnte man sich auch 13 heiße Apfeltaschen desselben Konzerns an die Hüften picken.

Es ist schon immer wieder erstaunlich, dass der Mensch ohne Not oder gar Zwang bereit ist, derartigen Power-Müll einzuwerfen – und, ganz buchstäblich, zu einem Teil seiner selbst zu machen. Klar könnten wir uns jetzt aufschwingen und die Probleme der amerikanischen Gesellschaft an den kranken Ernährungsgewohnheiten festmachen. Nur: Schaut’s im Land von Käsekrainer, Vanillekrapfen und Kaisermischung so viel anders aus? (Severin Corti, DER STANDARD Printausgabe 7.6.2010)