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Anamika Veeramani, Tochter indischer Einwanderer, ist nun offiziell beste Buchstabiererin Amerikas.

Foto: AP

Am Ende war es das Wort "s-t-r-o-m-u-h-r", das über Sieg und Niederlage entschied. Das Gerät hat Anamika Veeramani Glück gebracht. Für die 14-jährige Schülerin aus Cleveland im US-Bundesstaat Ohio gereichte das für englische Ohren seltsam klingende Fremdwort zur Krönung ihres von Millionen Amerikanern live auf ABC verfolgten Siegeszugs.

Die Tochter indischer Einwanderer darf sich nun offiziell beste Buchstabiererin Amerikas nennen - und einen Scheck über 30.000 US-Dollar einlösen.

In den USA erleben derartige Wettbewerbe, Spelling Bees genannt, derzeit einen bisher nicht gekannten Popularitätsschub. 273 Schüler, allesamt höchstens 14 Jahre alt, kamen vergangene Woche in einem Washingtoner Hotel zusammen, um im nationalen Finale bis zu neun Runden lang um die Wette zu buchstabieren.

Die Idee dazu ist alles andere als neu. Schon 1925 gab es das erste Spelling Bee, so viele Teilnehmer wie 2010 gab es aber noch nie.

"Zaibatsu" und "vibrissae" gehörten noch zu den einfacher zu buchstabierenden Wörtern, die von den Schülern korrekt widergegeben werden mussten. Nach und nach wurden die Teenager auf die Bühne gerufen und mussten vor laufenden TV-Kameras zum Buchstabieren antreten. Zwei Begriffe pro Kopf und Nase, im besten Fall acht Runden lang. Zwei Minuten und dreißig Sekunden haben die Kandidaten Zeit, die beiden Wörter zu buchstabieren.

Anamika Veeramani, die wenig überraschend sowohl Schriftstellerin als auch Drehbuchautorin und Herzchirurgin werden möchte, setzte sich schließlich durch.

21 der 273 Finalisten haben eine andere Muttersprache als Englisch. Die Siegerin des Vorjahres hat so wie Anamika Veeramani indische Wurzeln. (flon, derStandard.at, 7.6.2010)