Es gibt keine präzisen Angaben darüber, wie viele Albaner in Wien leben. Eine Zählung fällt insofern schwer, da man zwischen Albanern aus Albanien, dem Kosovo und dem südlichen Mazedonien unterscheiden muss. Obwohl die albanische Diaspora verhältnismäßig groß ist, hat es die meisten Albaner in die Nachbarländer wie Italien und Griechenland verschlagen. In Österreich und Wien sind vor allem zahlreiche Kosovo-Albaner gelandet.

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In Wien stellen Menschen mit albanischem Migrationshintergrund - trotz anders lautenden Medienberichten - nur einen geringen Teil der ausländischen Bevölkerung. Überhaupt fallen einem bei einem Spaziergang in Wien nur sehr selten Geschäfte und Lokale dieser Volksgruppe auf.

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Wer hätte gedacht, dass sich einer der wichtigsten albanischen Kulturgegenstände in Wien befindet. Der "Skanderbeg-Helm" wird in der Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums aufbewahr. Gjergj Kastrioti, genannt Skanderbeg ist der wichtigste albanische Nationalheld, der durch seine Verteidigung Albaniens gegen die Osmanen berühmt wurde.

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Das Ereignis, das den Wienern im Zusammenhang mit Albanern noch am ehesten in Erinnerung geblieben ist - auch wenn das Ereignis mit dem Land Albanien wenig zu tun hat - war die Unabhängigkeit Kosovos. Die beiden Länder trennt vermutlich mindestens genauso viel, wie sie verbindet - eine Tatsache, die vielen Außenstehenden nicht bewusst ist.

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Unter Informierten gilt die Ottakringerstraße im 16. Wiener Gemeindebezirk aufgrund der Vielzahl an ex-jugoslawischen Lokalen, gemeinhin als "Balkanstraße". Das Cafe Alba zu Beginn der Ottakringerstraße wurde bei den Demonstrationen der Serben anlässlich der Unabhängigkeit des Kosovo auch Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen. Obwohl die unterschiedlichen Nationalitäten in der Regel gut mit einander auskommen, wurden damals die Scheiben des Lokals eingeschlagen. Derartige Gewaltausbrüche bleiben aber eine Ausnahme.

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In der Kirchengasse fällt der einschlägige Name eines Kopiershops sofort auf und tatsächlich ist der Eigentümer auch aus dem Kosovo.

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Der Besitzer des Copyshops Gjevat Balaj kam bereits in jungen Jahren zum Studieren nach Österreich und machte sich vor etwa acht Jahren selbständig.

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In Wien gibt es auch zahlreiche Clubbings, bei denen Künstler aus der alten Heimat auftreten. Bekannt ist die "Diskotheka James Belushi" in Wien Favoriten. Namensgeber ist der amerikanische Schauspieler James Belushi. Er hat albanische Wurzeln und seit letztem Jahr auch die albanische Staatsbürgerschaft.

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Für viele Kosovo-Albaner, die auf der Suche nach Reisemöglichkeiten in die alte Heimat sind und dem Internet und seinen Möglichkeiten nicht vertrauen, gibt es das Reisebüro Kosova.

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Gegenüber der Baustellenwüste Südbahnhof am Wiedner Gürtel werden derzeit unzählige Anrufe entgegengenommen. Es gilt den geliebten Urlaub rechtzeitig und vor allem möglichst günstig einzuplanen.

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Die Anzahl der Menschen die aus dem Kosovo bzw. Albanien stammen, ist im zehnten Wiener Gemeindebezirk in letzter Zeit auffällig angestiegen. Dieses subjektive Gefühl lässt sich zwar nicht mit absoluten Zahlen belegen, jedoch bestätigen auch viele Anrainer die gestiegene Zahl an Albanisch sprechenden Menschen in Favoriten.

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Zuhause sieht es dann nicht viel anders aus als in einem österreichischen Durchschnittshaushalt. Einzig ein paar mehr oder weniger geschmackvolle touristische Überbleibsel erinnern an das Land an der Adriaküste, das einmal die Heimat war. (Armand Feka, daStandard.at, 7.6. 2010)

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