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Die gröbsten Umweltschäden zu beseitigen, werde bis "weit in den Herbst" dauern, sagte Thad Allen, Einsatzchef der US-Regierung im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko.

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London/Washington - Die Kosten für den Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko sind weiter gestiegen. Der britische BP-Konzern bezifferte am Montag die Ausgaben auf inzwischen 1,25 Milliarden US-Dollar (1,04 Milliarden Euro). Diese Berechnung umfasse lediglich den direkten Kampf gegen die Katastrophe, erklärte das Unternehmen. Mögliche Folgekosten und Schadenersatzansprüche seien darin nicht enthalten.

Kosten steigen weiter

Die gröbsten Umweltschäden zu beseitigen, werde bis "weit in den Herbst" dauern, sagte Thad Allen, Einsatzchef der US-Regierung im Kampf gegen die Ölpest. Und das auch nur, wenn es BP tatsächlich bis August gelinge, die beschädigte Ölquelle komplett zu verschließen.

Die Kosten werden voraussichtlich noch weiter steigen. Denn nach Einschätzung der US-Regierung wird noch monatelang Öl aussprudeln. "Die finanziellen Konsequenzen dieses Ereignisses werden zweifellos sehr ernst sein, aber BP ist ein starkes Unternehmen und hat schon viele Stürme durchschifft", erklärte BP-Chef Tony Hayward. Dieser sieht persönlich trotz der anhaltenden Kritik am Krisenmanagement des britischen Öl-Konzerns keinen Grund für einen Rücktritt. "Es ist mir nicht in den Sinn gekommen", sagte Hayward dem "Sunday Telegraph".

Weitere Methoden probiert

Am Bohrloch tut sich BP weiter schwer, das ausströmende Öl und Gas aufzufangen. Derzeit werde nur ein Bruchteil des Öls und Gases in ein Schiff an der Wasseroberfläche geleitet, teilte BP mit. Zwischen Donnerstag und Samstag waren es 2.200 Tonnen Rohöl. Wie viel Öl aus dem Leck kommt, schwankt nach offiziellen Schätzungen zwischen 1.600 und 3.400 Tonnen täglich. Bisher wurden rund 48.000 Tonnen Rohöl nach BP-Angaben vor der US-Küste abgeschöpft.

Angesichts der beginnenden Hurrikan-Saison erproben BP-Ingenieure weitere Methoden, um den Abfluss von Öl und Gas einzudämmen. Zum einen soll bis Mitte Juni ein weiteres Steigrohr zum Auffangschiff eingerichtet werden. Entlastungsbohrungen an zwei Quellen laufen laut BP nach Plan. Sie sollen Anfang August einsatzbereit sein. (APA)