Cover: Team Legat / Hoanzl

Team Legat: "Sick Conversations"
Team Legat/Hoanzl, Veröffentlichung: 11. Juni 2010

Es rockt doch sehr, wenn "Sick Conversations" mit dem gleichnamigen Opener beginnt, und das verwundert, da hinter dieser CD der für eine Melange aus Pop und Jazz stehende Wahlwiener Peter Legat steckt. Doch Legat, bekannt durch seine seit 16 Jahren bestehende Band Count Basic, hat im weiteren Verlauf seines Projekts namens Team Legat dann aber nicht vor, seine musikalischen Grundsätze zu verleugnen. Neben Legat an der Gitarre sind des weiteren Dieter Kolbeck am Keyboard und Michael Dörfler dabei, Letzterer sorgte nicht nur für den elektronischen Soundunterbau, sondern ist auch Produzent der am Acid Jazz angelehnten Platte.

Petsch Moser: "Johnny"
Hoanzl

Nach vierjähriger Pause melden sich die Indierocker von Petsch Moser mit neuem Album zurück. "Johnny" ist bereits das fünfte und bisher schnellste Album der Wiener. Die zwölf Songs spiegeln das Erwachsenwerden der Band wieder, die "Reforma" ist mittlerweile abgeschlossen - nun besingt das Quintett den Grenzbereich zwischen Routine und ungeplantem Neustart, zwischen Zurücklehnen und Fordern in gewohnter Petsch Moser-Art. Mal Rock, mal Pop, mal schnell und mal langsam - "Johnny" präsentiert Songs mit teils nachdenklichen Texten über die die Themen eines inzwischen erwachsenen Alltags.

"Wien Musik 2010"
monkey/Hoanzl

"Wien Musik 2010" (monkey/Hoanzl) nennt sich eine Kompilation, die der passende Tonträger zum Anfang Mai veranstalteten Wiener Popfest ist. Der skeptische Blick des Autors Franz Schuh am Cover soll wohl die Frage unterstreichen, ob es nun Wiener Popmusik oder doch nur Pop aus Wien gibt. Die CD liefert die Antwort auch nicht, sondern wartet mit 18, meist auf die Bundeshauptstadt bezogene Songs auf. Den Link in die Vergangenheit liefern Votava und Functionist, die "Gsöchta" von Wolfgang Ambros covern und Ronnie Urini, der sich mit "Niemand hilft mir" gemeinsam mit dem Ersten Wiener Heimorgelorchester selbst reproduziert. Der Großteil sind aber gegenwärtige Acts, wie der Nino aus Wien, Fatima Spar oder Gustav.

Hindoselm: "The Haste, the Calm and the Glorious Days"
Pate Records/edel

Die Wiener Rocker Hindoselm brachten Ende April ihr neues Album "The Haste, the Calm and the Glorious Days" an den Start. Das seit 1999 bestehende Trio hat sich durch einen zweiten Gitarristen, dem Iren Barry O'Mahoney, um ein Mitglied erweitert. Das bringt dem neuen, im weiten Feld zwischen Rock, Hardcore und Metal angesiedelteten Album einen durchaus wuchtigen Sound. Hindoselm verwenden dabei auch in ihrem Genre nicht unbedingt übliche Elektronik-Elemente, etwa bei "Backdraft". Beim letzten Song "Pirato" treffen die Gitarrenriffs dann gar auf ein Orchester-Arrangement.

Otmar Binder: "Dabei"
Jump River Records/cracked anegg

Solch wilde Kombinationen sind bei Otmar Binder nicht anzutreffen. Sein im Eigenlabel erschienenes Debüt "Dabei" (Jump River Records/cracked anegg) widmet sich dem zartbitteren Liebeslied in zeitloser Liedermacher-Manier. Binder, der ebenso als Theatermusiker tätig ist, begleitet seine auf Deutsch gesungenen, an Heinz Rudolf Kunze erinnernden Songs dabei am Klavier. Zahlreiche Gastmusiker geben seinen Kompositionen dabei einen jazzigen Touch. (APA)