Ohio - Die Menge Cholesterin, die im Blutkreislauf zirkuliert, wird teilweise vom Zentralnervensystem reguliert. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Cincinnati mit Mäusen gekommen, Details der Studie wurden in "Nature Neuroscience" veröffentlicht.
Diese Forschungsergebnisse widersprechen der verbreiteten Annahme, dass die Cholesterinwerte nur durch das, was wir essen, und durch die Cholesterin-Produktion in der Leber kontrolliert werden. Es zeigte sich, dass das Zentralnervensystem ebenfalls eine Rolle spielt und ein "Hungerhormon" gleichsam als Fernsteuerung für das Cholesterin fungiert. Das Team um Matthias Tschöp fand heraus, dass erhöhte Werte des Hormons Ghrelin bei Mäusen dazu führten, dass sich auch höhere Mengen Cholesterin im Blut befanden. Die Werte im Blut steigen, da Signale des Gehirns die Leber dazu veranlassen, weniger Cholesterin zu speichern.
Es ist bekannt, dass Ghrelin einen Rezeptor im Gehirn blockiert, der eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Nahrungsaufnahme und der Nutzung der Energie spielt. Bei einem zusätzlichen Experiment, zeigte sich, dass die Blockierung dieses Rezeptors bei den Versuchstieren auch zu erhöhten Cholesterinwerten führte.
Bisherige These in Frage gestellt
Die Wissenschafter argumentieren, dass diese Forschungsergebnisse selbstverständlich beim Menschen bestätigt werden müssen, sie eröffneten jedoch potenziell eine neue Möglichkeit zur Behandlung von hohen Cholesterinwerten.
Tschöp erklärte, dass man lange davon ausgegangen sei, dass das Cholesterin ausschließlich durch die Nahrungsaufnahme oder die Synthese und Sekretion in der Leber reguliert wird. Die aktuelle Studie weise erstmals nach, dass das Cholesterin sich unter der direkten "Fernsteuerung" durch spezifische Vorgänge im zentralen Nervensystem befinde. (pte/red)