Berlin - Die deutsche Exportwirtschaft hat im April einen leichten Dämpfer erhalten. Die Firmen lieferten 5,9 Prozent weniger ins Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der März hatten den Unternehmen allerdings mit 10,8 Prozent das stärkste monatliche Wachstum seit Juli 1992 beschert. Dies war einer der Gründe dafür, warum Analysten für das April-Geschäft im Schnitt einen Rückgang um 2,6 Prozent erwartet hatten.
Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 75,3 Mrd. Euro ins Ausland. Das waren 19,2 Prozent mehr als im April 2009. Allerdings waren die Exporte vor einem Jahr mit fast 30 Prozent auch sehr kräftig eingebrochen. Überdurchschnittlich stiegen die Exporte außerhalb Europas: Hier gab es ein Plus von 28,6 Prozent, während die Ausfuhren in die EU-Länder um 13,7 Prozent kletterten.
Importe legen zu
Die Einfuhren erhöhten sich binnen Jahresfrist um 15,7 Prozent auf 61,9 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vormonat gab es ein Minus von 7,3 Prozent. Analysten hatten hier einen Rückgang um 3,3 Prozent erwartet. Der bereinigte Handelsbilanzüberschuss lag bei 13,1 Mrd. Euro.
Im Krisenjahr 2009 hatten die Exporteure mit rund 18 Prozent den schwersten Umsatzeinbruch seit Gründung der Bundesrepublik erlitten. In diesem Jahr peilt der Branchenverband BGA ein Plus von neun Prozent an, weil sich der Welthandel wegen niedriger Zinsen und riesiger Konjunkturprogramme wieder gefangen hat. Das vor der Krise erreichte Niveau werde aber erst 2013 wieder erreicht, lautet die Prognose. (APA/Reuters)