Die Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen zeigen der Öffentlichkeit ihre Superkräfte - sie heben ab!

Foto: Flyer Kindergartenaufstand

"Sie tragen Sieben-Meilenstiefel, sie haben 25 starke Arme, und immer ein Lächeln auf den Lippen, sie sind gut gekleidet und legen Wert auf pädagogische Fachliteratur, sie haben eine mega-Blase, 8 Augen, können 25 Kindern gleichzeitig zuhören und individuell auf sie eingehen, sie sind immer bereit für Lösungen und keine Situation ist ihnen zu laut, sie hören dennoch jedes Kind, das am Klo nach Hilfe ruft.

Sie sind Top-Mediatorinnen, und auch handwerklich universal einsetzbar, können Schränke und Lampen reparieren und sind gleichzeitig mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den Bereichen Entwicklungspsychologie und Neurologie vertraut."

"Job einer Actionfigur"

Die enormen und dabei selbstverständlichen Anforderungen an KleinkindpädagogInnen rückt das Kollektiv Kindergartenaufstand wieder in den öffentlichen Fokus und stellt bei einer Aktion am Heldenplatz in Wien die Frage: "Was, wenn die Superheldinnen die Superkräfte verlieren?" Denn was KinderbetreuerInnen täglich in den Kinderbetreuungseinrichtungen an Bildungsarbeit leisten, gleicht dem "Job einer Actionfigur", meint das Kollektiv. "Richtigen Lohn bekommen sie dafür nicht und Dankesreden haben in ihrem Job selten stattgefunden. Ihre Arbeit stellt ein Mysterium dar - wer weiß schon wirklich, wie sie all den Anforderungen, die an sie gestellt werden, Tag für Tag gerecht werden?"

Bei einem deklarierten Treffen der "Kindergarten-Super(S)heroes" werden die Heldinnen und Helden des Kindergarten-Alltags nun mit Cape, Maske und anderen Utensilien, die sie in der alltäglichen Kindergartenarbeit begleiten, am Donnerstag nächster Woche flashmobartig vorführen, wer die Heldinnen des Alltags tatsächlich sind.

Teilerfolge und Ziele

Das parteiunabhängige und überkonfessionelle Kollektiv Kindergartenaufstand wurde im Februar letzten Jahres von Kindergartenpädagoginnen gegründet und ist schnell gewachsen. Vergangenen September hat es das Bündnis "SOS-Aktion Kindergarten" initiiert und die erste große Demonstration von KindergartenpädagogInnen hauptverantwortlich mitgetragen.

Teilerfolge mit dem Wecken eines öffentliches Interesse für das Thema sowie Lohnerhöhungen haben sie bereits erreicht. Jetzt geht es den AktivistInnen um pädagogisch wertvolle und lebbare Bedingungen für alle im Bereich Kindergarten Arbeitenden - ohne dass Superkräfte nötig sind oder die Betreuungsqualität leidet. (red)