Ein spezielles Bauteil für das Mikro-Wärmemanagement verhindert, dass sich der LED-Cluster aufheizt.

Foto: Siemens

Leuchtdioden erhitzen sich kaum. Zumindest dann, wenn man nicht Dutzende zusammen auf engen Raum sperrt. In diesem Fall können auch LEDs so heiß werden, dass sie in Sekundenschnelle durchbrennen. Das amerikanische Unternehmen Progressive Cooling, ein von Siemens finanziertes Startup, hat eine Lösung entwickelt, mit der über 80 weiße LEDs auf eine Leiterplatte von 6,5 cm² Größe gepackt werden können. Ein spezielles Bauteil für das Mikro-Wärmemanagement verhindert, dass sich der LED-Cluster aufheizt. Es besteht aus einem Siliziumträger mit etwa 60 Millionen vertikal geätzten, gleichförmigen Poren pro Quadratzentimeter. Der Kapillareffekt der Poren sorgt dafür, dass die Hitze über Kühlrippen, die die Lichtquelle umgeben, wirksam abgeleitet wird. Das Ergebnis: Eine Lichtquelle, die wesentlich heller und viel energieeffizienter ist als Metalldampf- oder Natriumlampen, die heute zur Beleuchtung von Fabriken, Supermärkten oder Straßen eingesetzt werden. Die neuen Leuchten strahlen rund 15.000 Lumen ab - über einen Winkel von 80 Grad aus einer Höhe von fünf bis neun Metern. 

Dimmen per Funk

Die Leuchte verbraucht nur 40 Prozent der Energie, die Metalldampflampen benötigen. Ihr Stromverbrauch kann zudem bei wechselndem Lichtbedarf um weitere 20 bis 25 Prozent reduziert werden, denn sie lässt sich einfach per Funkbefehl dimmen. Metalldampflampen haben eine typische Lebensdauer von 12 bis 18 Monaten - die Leuchte von Progressive Cooling soll dagegen fünf Jahre halten und kann in bestehende Halterungen eingeschraubt werden.