Berlin - Die Fluggesellschaft Dubai Emirates kauft weitere 32 Airbus-Superjumbos. Die Bestellung der A380-Maschinen habe einen Wert von 11,5 Mrd. Dollar (9,62 Mrd. Euro), sagte Airbus-Verkaufschef John Leahy am Dienstag auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin. Das sei der größte Auftrag in der Geschichte der zivilen Luftfahrt. Emirates-Chef Scheich Achmed bin Said el Maktum sagte, die Bestellung zeige das Vertrauen seines Unternehmens in die Zukunft. In Deutschland sollen durch den neuen Auftrag 20.000 direkte und indirekte Jobs entstehen.

Emirates ist bereits der wichtigste Kunde von Airbus für die A380. Mit der neuen Bestellung wächst die A380-Flotte der Fluggesellschaft auf 90 Maschinen. Zehn Superjumbos wurden bereits ausgeliefert - der zehnte davon auf der ILA. Auf der Messe stellen derzeit 1.150 Aussteller aus fast 50 Ländern ihre Flugzeuge, Hubschrauber und neueste Technik vor.

Emirates will die Maschinen von seiner Basis Dubai aus einsetzen und fliegt mit dem A380 derzeit etwa nach London-Heathrow, Toronto, Paris, Bangkok oder Sydney. Die Fluggesellschaft hätte nach eigenen Angaben auch Interesse an einer Langversion des Flugzeuges gehabt. Airbus will den A380 der Baureihe 900 aber vorerst nicht bauen.

Mehr produzieren

Airbus-Verkaufschef John Leahy sagte, Priorität habe derzeit das Hochfahren der Produktion. Die Auslieferung des A380 hatte sich um Jahre verzögert, unter anderem wegen Problemen bei der Verkabelung. Leahy bekräftigte die Erwartung, vom Jahr 2015 an mit dem A380 schwarze Zahlen zu schreiben. Er schloss nicht aus, dass in diesem Jahr weitere Bestellungen geben könnte. Nach Leahys Worten handelt es sich bei dem Auftrag von Emirates - gerechnet in Dollar - um den größten Auftrag, den es jemals in der zivilen Luftfahrt gab. Allerdings handelt es sich bei dem Volumen von 11,5 Mrd. Dollar um Listenpreise. Normalerweise werden hohe Rabatte gewährt.

Neben Emirates war auch die Lufthansa mit einem A380 auf der ILA vertreten. Er brachte in der vergangenen Woche die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach Südafrika. Lufthansa hat 15 Maschinen des Typs bestellt und will mit dem ersten Exemplar von dieser Woche an Frankfurt mit Tokio verbinden.

Auftrag auch aus Brasilien

Neben dem Megaauftrag für 32 A380 aus Dubai hat Airbus am Dienstag Bestellungen der brasilianischen Fluggesellschaft TAM im Katalogwert von 2,9 Mrd. Dollar (2,43 Mrd. Euro) erhalten. Der StarAlliance-Partner kaufte fünf Langstreckenjets des Typs A350, dessen Jungfernflug 2012 erwartet wird. "Dazu kommen 20 Mittelstreckenflugzeuge der A320-Familie", sagte TAM-Präsidentin Maria Claudia Amaro auf der Berliner Luftfahrtmesse ILA.

"TAM ist unser größter Kunde in dem gesamten Halbkontinent", sagt Airbus-Chef Thomas Enders. Brasilien bereite sich auf die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 vor und werde noch weitere Flugzeuge benötigen. In den vergangenen fünf Jahren hatte Airbus in Lateinamerika mit dem Verkauf von 325 Flugzeugen seine Marktposition kräftig ausgebaut. Bei den Bestellungen der vergangenen zwölf Jahre liegt Airbus auch dank TAM jetzt mit 60 Prozent Anteil vorn. Der Airbus-Anteil an der Flugzeugflotte der 23 Staaten liegt damit aber immer noch nur bei 40 Prozent. (APA)