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apa/dpa/hollemann

Wien - Am 23. bis 24. April befassen sich im Rahmen einer großen Tagung österreichische und internationale Experten im Wiener Rathaus mit dem Thema "Raub und Restitution in Bibliotheken". Die Veranstaltung wurde von der Wiener Stadt- und Landesbibliothek in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Germanistik und der Vereinigung österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) vorbereitet.

Die Tagung dient vor allem dem Austausch von Erfahrungen bei der Provenienzforschung in Bibliotheken und soll neue Erkenntnisse für den Umgang mit den in ganz Europa geraubten Bibliotheksbeständen vermitteln. Besonderer Augenmerk liegt auf den Themen "Entrechtung und Raub", "Restitution von Bibliotheksbeständen nach 1945", "Neubewertung bedenklicher Erwerbungen seit den 90er Jahren" und "Rückstellungspolitik von Bibliotheken".

866 Erwerbungsvorgänge erfasst

Im Bereich der Wiener Stadt- und Landesbibliothek wurden auf Grund eines Gemeinderatsbeschlusses von April 1999 alle Objekte, die zwischen 13. März 1938 und Ende 1946 erworben wurden, näher untersucht. Insgesamt wurden laut einer Aussendung des Büros des Kulturstadtrats 866 Erwerbungsvorgänge erfasst, darunter 332 in der Handschriftensammlung, 347 Erwerbungen in der Musiksammlung und rund 1000 in der Druckschriftensammlung, wobei allerdings nur Ankäufe aus Privatbesitz genauer untersucht wurden.

Für die 17 als bedenklich eingestuften Erwerbungsvorgänge sind der Restitutionskommission der Stadt Wien abschließende Berichte vorgelegt worden, die Recherchen für den Zeitraum 1938 bis 1946 sind daher seitens der Wiener Stadt- und Landesbibliothek - mit Ausnahme der Erbensuche in zwei Fällen - abgeschlossen.

Weitere Abklärungen im Druckschriftenbestand, etwa die Überprüfung von Vorbesitzern an Hand von Ex Libris, stehen noch bevor, heißt es. Die Provenienz von achtzig Erwerbungen konnte mangels ausreichender Daten nicht eingeschätzt werden, die dazu bekannten Daten wurden im Internet veröffentlicht. (APA)