Wien - Die Gewerkschaft Handel, Transport, Verkehr (HTV) hat nach Informationsveranstaltungen beim OMV-Tanklager St. Valentin Aktionen angekündigt, die wirklich schmerzen. Sollten die Frächter bei der Erneuerung des Kollektivvertrags (KV) nicht von der Forderung abrücken, den Begriff "Einsatzzeit" neu zu definieren, werde es Anfang Mai zu Straßensperren kommen, sagte HTV-Chef Georg Eberl am Dienstag.

"Keine Grenzen gesetzt"

Der Fantasie seien keine Grenzen gesetzt. "Wir könnten einen Frühschoppen im Laaerbergtunnel (Teil der Wiener Südosttangente; Anm.) veranstalten", sagte Eberl. Wenn alle Argumente nichts fruchteten, werde man sich eben auf diese Weise "endlich Gehör verschaffen".

"Illegal"

Die KV-Verhandlungen sind seit 31. März unterbrochen. Die Gewerkschaft sagt, die Frachtunternehmer wollten den Begriff "Einsatzzeit" so weit aufweichen, dass die Krankenkassen nicht mehr die Ruhe- und Arbeitszeiten der Fahrer überprüfen könnten. Viele Fahrer würden nicht nach Arbeitszeit bezahlt, sondern nach gefahrenen Kilometern, was illegal sei. Überstunden würden zum Teil "schwarz" unter dem Titel "Diäten" abgegolten. Eberl: "Die Krankenkassen fallen um Milliardenbeträge um, und auch der Staat schaut durch die Finger." (stro, DER STANDARD, Printausgabe 16.4.2003)