Wien/Algier - "Momentan herrscht Funkstille. Jetzt müssen wir uns in Geduld üben und können nur warten", kommentiert die Salzburgerin Monika Bleckmann die Situation rund um die vermissten Touristen in Algerien. Bleckmanns Ehemann sowie ihr Sohn sind zwei der zehn Österreicher unter den insgesamt 31 verschwundenen Urlaubern.

Thomas Buchsbaum, Leiter der Sondermission des Außenministeriums, geht davon aus, das sich das Suchgebiet, das die algerischen Truppen durchkämmen, mittlerweile verkleinert hat. Er vermutet, dass sich die Aktion auf jene Region konzentriert, in der am 8. April eine Nachricht der Vermissten entdeckt worden ist. Eine Entführung wollte er neuerlich weder bestätigen noch dementieren.

Gerüchte in heimischen Medien, das Gendarmerieeinsatzkommando "Cobra" würde sich an einer Befreiungsaktion beteiligen, weist Buchsbaum vehement zurück. "Ich schließe jegliche Teilnahme operativer oder kriminalistischer Art zu 150 Prozent aus", meint der Beamte. Die beiden Cobra-Mitglieder, die als Teil der Sondermission in Algerien sind, seien nur als Verbindungsmänner zur dortigen Exekutive eingesetzt, betont Buchsbaum. (APA, moe; DER STANDARD Printausgabe 17.4.2003)