Die Spannung steigt

Je näher der Erscheinungstermin des kommenden Action-Hits "Doom III" von idSoftware rückt - einige inoffizielle Quellen rechnen mit Herbst dieses Jahres - desto häufiger werden die Gerüchte und desto größer wird die Erwartung, ob id tatsächlich den enormen Vorschusslorbeeren gerecht werden kann. Neben dem bisher unbestätigten Gerücht, dass dem Softwarekonzern Microsoft der große Coup gelingen und Doom 3 exklusiv für die Xbox erscheinen könnte, ist auch das Buch Masters of Doom über das Leben der Entwickler-Größen John Carmack (id Software) und John Romero (Monkeystone) erschienen.

Foto: idSoftware

Meilenstein in der Computer-Grafik

In Doom III übernimmt der Spieler die Rolle eines Space-Marine und muss auf einer Mars-Basis einen kleinen Fehler der Militär-Wissenschaftler ausbügeln - diese haben nämlich das Portal zur Hölle geöffnet. Doom III soll eine neue Ära der Computerspiel-Branche einläuten und ein Meilenstein der Computer-Grafik werden. Es häufen sich allerdings auch schon Stimmen, die meinen ob Chef-Entwickler John Carmack seiner Zeit nicht zu weit voraus sei, denn die Kosten für einen Rechner auf dem das Spiel auch flüssig laufen soll, werden wohl die Sparstrümpfe vieler Hardcore-Gamer erheblich belasten. Allerdings hat es Carmack mit seinen Entwicklungen auch bislang geschafft, die Computerspielebranche mit neuen Impulsen zu stärken und auf ein höheres Level zu führen. So wurde etwa 1996 mit "Quake" die Epoche der 3D-Beschleunigung eingeläutet - somit wurde Carmack zum Schöpfer der heutigen Grafik-Karten-Industrie - wofür ihm wohl einige Hersteller, aber natürlich auch alle Spieler dankbar sind. Aber jedes neue Spiel von Carmack bedeutet für 90 Prozent der Spieler die Anschaffung eines neuen Rechners - ein durchschnittlicher PC wird wohl auch bei Doom III über den Trailer nicht hinauskommen.

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So wird man Spiele-Entwickler

Carmacks Leben begann eigentlich erst als ihn seine Mutter im Alter von zehn Jahren zu einem TRS-80-Programmierkurs mitnahm, nach dem Diebstahl eines Apple II mit 14 kam Carmack vor ein Jugendgericht. Doch dies tat seinen Ambitionen keinen Abbruch und er schuf "Wraith" Mit 19 gelang ihm der erste id-Hit - Commander Keen. eit dieser Zeit hat Carmack zu jedem neuen Spiel eine neue Grafik-Engine entwickelt. Und mit jeder neuen Engine kommt er seinem Ziel - dem Realismus im Spiel - einen Schritt näher. Laut Carmack könnte die nächste Generation von Rendering-Engines eine stabile und ausgereifte Technologie sein, die über längere Zeit bestehen kann und Programmierer von "Engine-Codern" zu technischen Entwickler im Stile des Filmstudios Pixar werden lässt. Das Real-time-Rendering wird so dynamisch sein, dass Filme in Zukunft mit Game-Engines hergestellt werden könnten, so Carmack.

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Vorbild Holodeck

Im Buch "Masters of Doom" wird Carmacks großes Vorbild genannte, das Holodeck aus Star Trek: The Next Generation. "Natürlich ist es Science Fiction", so Carmack, "aber es hat einen großen Einfluss. Wenn ich ein Spiel erschaffe, dann erzähle ich keine Geschichte, ich schaffe eine Umgebung in der interessante Dinge passieren". Laut Carmack ist die Hardware-Industrie immer zwei Jahre hinten nach. Da die Entwicklung für Doom III 2001 startete, müssten die kommenden neuen Grafik-Karten also für seine Werke bereit sein - man wird sehen.

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Deal mit Microsoft

Id Software erzielt mittlerweile zwanzig Prozent des Umsatzes aus den Lizenzen für seine Grafik-Enignes. Zwar wird der meiste Gewinn mit den Spielen gemacht, doch haben Titel wie Halo und Unreal Tournament, id doch Konkurrenz gemacht. In einem Artikel von Wired wird John Carmack zum Microsoft-Gerücht befragt und antwortet: "Wir haben eine nette Summe Geld angeboten bekommen, wenn wir mit dem PC-Start warten, bis eine Xbox-Version fertig ist". Eine Entscheidung in dieser Frage gibt es allerdings noch nicht. Aber PC-Spieler können sich nun doch schon auf ihre ersten "Doom III"-Secessions freuen.
Weitere Screenshots zu Doom III finden Sie in unserer Ansichtssache Es "doomt" weiter.

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