London - Für Geistliche der anglikanischen Kirche, die über kein eigenes Gotteshaus verfügen, naht die Lösung. Ein britischer Designer hat für sie eine aufblasbare Kirche erfunden. Designer Michael Gill hofft, seine im aufgeblasenen Zustand 14 Meter hohe Kirche mit luftgefülltem Altar und Orgel sowie ballonartigen, gotischen Gewölben werde die vom Gläubigen-Schwund bedrohte Kirche von England revolutionieren. "Wenn die Gläubigen nicht mehr in die Kirche kommen, muss eben die Kirche zu den Gläubigen kommen", so das Credo des Künstlers.

Passt auf Ladefläche eines Pick-Ups

Seine Plastik-Kirche sei so dimensioniert, dass sie der Wander-Pfarrer leicht auf der Ladefläche eines Pick-Ups zu der von ihm besuchten Gemeinde bringen könne, sagte Gill am Gründonnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die Wander-Kirche wurde vom Erfinder handbemalt. Sie verfügt über farbige Fenster aus PVC-Folie, die das Licht, so Gill, "auf perfekte Weise filtern, ganz so wie traditionelle Buntglas-Kirchenfenster". Gill will seine Erfindung im nächsten Monat öffentlich bei London ausstellen.

Schon jetzt lägen ihm Anfragen aus den verschiedensten Ländern vor - aus Belgien, aus den USA und aus Südkorea. Auch an den Vatikan habe er geschrieben, ob dort nicht ebenfalls Interesse an seinem transportablen Gotteshaus bestehe. Dabei habe er sich persönlich an den Papst gewandt, sagt Gill. Sollte sich seine Kirche als Markterfolg erweisen, plant der Brite bereits eine Erweiterung der Angebotspalette - er denkt an aufblasbare Kneipen und Nachtclubs. (APA/Reuters)