
Unter dem Titel "Gehört. Gesehen" zeigt der Fotograf Lukas Beck ab 25. April in der Wiener Galerie "WestLicht" in einer Fotoausstellung Porträts von Menschen, die Ö1 hören. Die großformatige Fotoserie, die in den vergangenen beiden Jahren im Auftrag des Ö1-Magazins "gehört" entstanden ist, zeigt nicht nur einen ungewöhnlichen Zugang zum Genre Porträt, sondern auch verschiedenste Möglichkeiten, Radio zu hören.

Der Komponist Kurt Schwertsik kniet beim Ö1-Hören am Boden und legt Patiencen. "Das genaue Zuhören verbraucht irrsinnig viel Konzentration", sagt er, "Das ist sehr anstrengend. Das will ich mir manchmal erleichtern."

Dass Ö1 kein Berieselungssender für nebenher ist, sondern von vielen Menschen sehr bewusst gehört wird, belegen viele der Fotos, die von "gehört"- Chefredakteur Kurt Reissnegger mit Interview-Auszügen ergänzt wurden. (Im Bild: Erika Weinzierl)

Kabarettistin und Schauspielerin Dolores Schmidinger, laut Selbstauskunft "ein Opern- und Klassikfreak", begibt sich zum Musikhören in Ruheposition. "Ich weiß nicht, ob es an meiner Generation liegt, aber ich ertrage keine Hintergrundmusik, das macht mich rasend. Bei Ö1 höre ich bewusst, ich höre wirklich zu", sagt sie.

600.000 ÖsterreicherInnen hören täglich den Sender, Lucas Beck hat nicht nur Prominente wie Quantenphysiker Anton Zeilinger ("Radio höre ich vor allem beim Autofahren"), KHM-Generaldirektor Wilfried Seipel oder Autor Peter Turrini vor seine Kamera gebeten, sondern hat auch ganz "normalen" Menschen beim Radiohören zugesehen.

"Ich wäre arm, wenn ich das Radio nicht hätte", versichert etwa das im Seniorenheim wohnende 99-jährige Ö1-Club-Mitglied Herta Polsterer, "Wenn ich mir vorstelle, ich hätte kein Radio, das wäre für mich ein so großer Verlust, das kann ich gar nicht sagen."

Walter Pichler

Rudi Klein

Marga Reichel

(Wolf Haas)
"Gehört. Gesehen"
Im WestLicht
Wien 7,
Westbahnstraße 40
Eröffnung: 24. April, 19 Uhr, 25. April bis 18.
Mai
Di-Fr 14-19 Uhr, Do bis 21 Uhr, Sa/So 11-19 Uhr
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