Jesolo - Die Hoteliers von Jesolo werden jener Wiener Touristin die 1.000 Euro Strafe bezahlen, die ihr die Polizei am Wochenende ausgestellt hat, nachdem sie eine imitierte Louis-Vuitton-Börse am Strand gekauft hat. Der Fall hat in Italien für heftige Auseinandersetzungen gesorgt.
Die 65-jährige Touristin erklärte den Beamten am Strand, dass sie nicht gewusst habe, dass es sich um einen Gesetzesverstoß handle, am Strand den Verkäufern Produkte abzukaufen. Man könne als Tourist nicht wissen, dass es sich um eine Imitation handle. Sie weigerte sich die Strafe zu bezahlen.
Der Hotelierverband von Jesolo gab der Frau recht: "Ein Ort, der vom Tourismus lebt, muss dafür sorgen, dass die Besucher über die Strafen auch Bescheid wissen", erklärte ein Sprecher des Verbands. Der Kampf gegen den Verkauf von Plagiatprodukten am Strand sei natürlich gerechtfertigt, man müsse jedoch die Touristen informieren.
"Die Touristen glauben, den fliegenden Straßenhändlern am Strand einen Gefallen tun. Dabei helfen sie nur den kriminellen Organisationen, die diese Leute ausbeuten", erklärte der für Sicherheitsfragen zuständige Stadtrat Andrea Boccato von der Lega Nord. "Für die Strandorte wird es ab jetzt immer heißen: Null Toleranz gegenüber dem illegalen Handel."
Die 65-Jährige war die erste Touristin, die bestraft wurde, weil sie einen gefälschten Markenartikel gekauft hat. "Wir entschuldigen uns bei Frau C. und hoffen, dass sie weiterhin Jesolo besuchen wird", sagte ein Sprecher des Hotelierverbands. Ursula C. wurde darüber hinaus eingeladen, auf Kosten des Hotelierverbands einen Urlaub in dem Adria-Badeort zu verbringen.(APA)