Bihar - Ein indischer Bub mit acht Gliedmaßen ist nun operiert worden, um ein normales Leben führen zu können. Der siebenjährige Deepak Paswan litt darunter, dass er mit einem nur teilweise ausgebildeten siamesischen Zwilling verbunden war: Dessen Arme und Beine - teilweise verkümmert, teilweise aber nahezu voll ausgebildet - wuchsen ihm aus dem Oberkörper. Die Gliedmaßen wurden bei einem Eingriff Ende Mai in einem Krankenhaus der Stadt Bangalore entfernt.

Das dortige Fortis-Krankenhaus teilte mit, 15 Ärzte hätten am Fall des kleinen Deepak gearbeitet. "Er ist zu 100 Prozent fit", sagte Chefchirurg Ramcharan Thiagrajan. "Wegen der vielen Hänselei ist er sehr unruhig und nervös. Aber nach der erfolgreichen Operation und mit psychologischer Betreuung wird er ein normales Leben führen."

Erleichterung

"Mein Traum ist wahrgeworden, wenn wir in unser Dorf heimkehren, werden wir feiern", sagte Viresh Paswan, der Vater des Jungen am Mittwoch. Er habe die Operation immer gewollt, damit das Kind nicht als "religiöses Objekt" verehrt werde. Deepaks Fall erinnert an den der kleinen Lakshmi Tatma aus Bihar, die mit jeweils vier Armen und Beinen geboren und im Jahr 2007 operiert wurde. Auch sie war als Kind mit göttlichen Kräften verehrt worden.

Der Vater des deformierten Buben ist ein gut dreißigjähriger Bauarbeiter aus einer niederen Kaste. Nachdem zahlreiche hinduistische Pilger aus der Region im Bundesstaat Bihar kamen, um das Kind als Inkarnation der Gottheit Vishnu anzubeten, wandte sich die Familie schließlich mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit, um eine Operation zu finanzieren. (APA/red)