Lustenau - Red Bull will sich weiter mit einem Verein in der zweithöchsten Liga Österreichs etablieren. Nach dem statutenbedingten Zwangsabstieg des Amateur-Teams aus der Ersten Liga in der abgelaufenen Saison möchte der Energy-Drink-Riese nun die Lizenz des Vorarlberger Traditionsclubs FC Lustenau erwerben. Mit einem neu gegründeten Verein, der wohl den Namen Red Bull Juniors tragen würde, will man dann in Salzburg als eigenständiger Erstligist ins Rennen gehen.

Eine dementsprechende Absichtserklärung ist am Mittwochabend von Red Bull sowie vom FC Lustenau unterzeichnet worden. Der Plan scheint jedoch rechtlich auf sehr wackeligen Füßen zu stehen. "Wir wissen von nichts, uns liegen keine Anfragen vor", meinte Bundesliga-Sprecher Christian Kircher. Er sieht nach derzeitiger Sachlage jedoch keine realistische Möglichkeit für die Umsetzung des Vorhabens. Ein Standortwechsel von Lustenau nach Salzburg - ähnlich wie 2007 von Pasching nach Klagenfurt - sei "gemäß den Bestimmungen völlig unmöglich".

Der 1907 gegründete FC Lustenau möchte laut Präsident Dieter Sperger zurück in den Amateur-Fußball und dort dank des im Erfolgsfall des Deals wohl fließenden  Geldes von Red Bull auf sicheren Beinen stehen. In welcher Liga man einsteigen würde, ist noch offen. "Zehn Jahre unserer mehr als 100-jährigen Geschichte waren wir im Profifußball aktiv und haben in diesem Zeitraum substanzielle Werte geschaffen", erklärte Sperger. Er schätzt die Chance, dass die Liga dem Vorhaben zustimmt, nur auf immerhin 30 Prozent.

Sollte dieser Fall eintreten, würden die Lustenauer das Angebot Red Bulls im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung präsentieren und dann den Verkauf absegnen lassen. Sollte die Zustimmung durch die Liga ausbleiben, würde sich der FCL weiterhin im Profi-Bereich versuchen, das Budget für die Saison 2010/11 sei abgesichert. Doch auch dann soll es zu einer engen Zusammenarbeit mit Meister Salzburg kommen. Talente des Bundesligisten würden in Lustenau Spielpraxis erhalten. (APA/red)