Begrüßte am 9. Juni zum letzten Mal die Zuseherinnen und Zuseher der "Zeit im Bild": Danielle Spera.

Foto: ORF/ALI SCHAFLER
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"Abschiede soll man kurz halten", sagte Danielle Spera. Mittwoch fiel er kürzer aus als geplant: Spera fehlten zwar nicht die Worte, aber die Stimme dafür.

Nicht die Rührung der letzten von fast 4000 Ausgaben der "Zeit im Bild", die Spera moderiert hat, verschlug ihr die Stimme, versicherte sie gleich eingangs: "Sehr verkühlt und heiser" ließ sich der Nachrichtenstar den persönlichen Abschied trotzdem nicht nehmen.

Zwei heisere Anläufe später - mitten in der Anmoderation über diskutierte Spitalsschließungen - gab Spera auf: "I'm sorry - Tarek, bitte."

Leitner legte also ein professionelles Solo hin bis zur Verabschiedung der Kollegin: "Ereignisse in der Welt berühren uns in der Regel nur insofern, als wir darüber berichten. Eines aber verändert doch die "ZiB" selbst ganz intensiv in ihrem Erscheinungsbild." Das klang beim flüchtigen Hinhören fast, als hätten die Weltnachrichten weniger Gewicht als der Abschied seiner Moderationspartnerin. Leitner meinte es gewiss nicht so. Es war keine Routine-"ZiB", auch für ihn: "Für uns alle heißt es, Abschied nehmen, liebe Dani - für mich ist es ein Glücksfall in meiner beruflichen Laufbahn..." Der Zuhörer stockt, aber nein, keine unhöfliche Vorfreude auf Speras Nachfolgerin Marie-Claire Zimmermann: "Für mich ist es ein Glücksfall in meiner beruflichen Laufbahn, mit dir diese Zeit verbracht zu haben." Mit "Einsatzbereitschaft in jeder gesundheitlichen Konstitution" über 22 Anchorjahre, "und zumindest zu versuchen, die ZiB zu moderieren."

Eine kleine Werbung in künftiger Sache schaffte die neue Museumsdirektorin Spera doch noch: "Ich freue mich, wenn sie mich im Jüdischen Museum besuchen kommen." (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 10.6.2010)